Gelsenkirchen.

Die Seniorenvertreter/Nachbarschaftsstifer der Stadt sind um besseres Miteinander bemüht. Ansprechpartner in Ückendorf ist Ulrich Pesch. Er schätzt die kleinen Erfolge.

Was macht einen guten Nachbarn aus? Dass er seinen Garten pflegt? Dass er ruhig ist und sich nicht in die Probleme anderer einmischt? Hoffentlich nicht.

Denn eine gute Nachbarschaft macht doch gerade das aufmerksame Miteinander aus. Mit offenen Augen geht auch Ulrich Pesch (63) durch seine Nachbarschaft. Der Ückendorfer ist Nachbarschaftsstifter/Seniorenvertreter der ersten Stunde. „Ich bin viel mit dem Hund unterwegs, habe guten Kontakt zu meinen Nachbarn“, sagt er, „da hört man viel über Problemfälle und bildet sich ein, etwas ändern zu können.“

Also hat Pesch sich dazu entschieden aktiv zu werden - und aus Einbildung Realität gemacht. Das Amt als Nachbarschaftsstifter ergänzt sein bisheriges Engagement. So besuchte er schon vorher Demenzkranke mit seinem Hund. „Ich habe nach einer Aufgabe gesucht, die mich ausfüllt“, sagt der Vorruheständler.

Gemeinsam mit seiner Frau Petra (52) engagiert er sich vor allem bei der Beratung von Senioren. „Viele ältere Leute können sich nicht selbst durchsetzen, da ist es gut, wenn wir vermitteln können“, sagt er, „man darf jedoch nicht vergessen, dass wir keine Rechtsberatung sind.“

Generell erfahre er viel Zuspruch in seinem Stadtteil. „Das Schönste sind die kleinen Erfolge“, sagt er, „wenn zum Beispiel im Nachhinein jemand zu mir kommt und sagt, dank meiner Hilfe habe er endlich etwas bei einem Amt durchgebracht.“

Die Tatsache, dass die Peschs als Eheleute aktiv sind, sei ein großer Vorteil. „Vor allem älteren Frauen fällt es leichter, ihre Hemmungen gegenüber einer Frau zu überwinden und sich helfen zu lassen“, berichtet er.

Ulrich Pesch erweckt den Eindruck eines hilfsbereiten Menschen aus der Nachbarschaft. Vielleicht ist er genau das: ein guter Nachbar.