Gelsenkirchen. .

Zum traditionellen Theaterfest des MiR kamen auch in diesem Jahr wieder zahlreiche Besucher, um hinter die Kulissen des Hauses zu sehen. Am Sonntag öffnete das Musiktheater seine Türen ganz weit - wie jedes Jahr zur Saisoneröffnung - und bot seinen Gästen ein abwechslungsreiches Programm.

Wer zum Beispiel schon immer mal wissen wollte, wie das mit der Bühne eigentlich so funktioniert, der war bei der Technik-Show im Großen Haus goldrichtig. An Seilen kam Theater-Mitarbeiter Christoph Kreuz auf die Bretter, die die Welt bedeuten, „geschwebt“ und weihte die Zuschauer in die mechanischen Geheimnisse hinter den Kulissen ein. Er fuhr mit den vorderen Podesten in den Orchestergraben ein, verschwand in den scheinbar endlosen Tiefen der Hinterbühne, ließ die gigantischen Seitenbühnen hereinfahren und rotierte auf der im Boden eingelassenen Drehscheibe.

Halbstündlich nahm ein MiR-Angestellter Gäste symbolisch an die Hand und führte sie an Orte, die bei einem herkömmlichen Theaterbesuch nicht zugänglich sind. So landeten die Besucher etwa in der hauseigenen Schreinerei, der Masken-Werkstatt, auf der Bühne des Kleinen Hauses oder auf der Hinterbühne des Großen Hauses. Außerdem wurden sie mit Hintergrundinformationen versorgt. So erfuhren sie etwa von Birgit Schaefer, dass das Ultramarin-Blau in den Kunstwerken von Yves Klein im MiR nichts mit dem Königsblau vom FC Schalke 04 zu tun hat. Und das für die Baumrindenstruktur der Foyer-Wand der Bildhauer Paul Dierkes verantwortlich ist.

Regen Zulauf fand auch der Kostümverkauf. Uniformen, Kleider und Gewänder wechselten für geringe Beträge den Besitzer. Karola Heck aus Duisburg etwa wurde fündig: „Das hier ist toll - für Karneval vielleicht. Dann hat man ein exklusives Kostüm.“ Auch die fünfköpfige Familie Dudek aus Erle hatte es zum Theaterfest in die Altstadt verschlagen. „Wir haben die Veranstaltung ,MiR Goes Film’ für uns entdeckt“, sagte Vater Martin. Und die Dudeks hatten Glück: Um 19.30 Uhr gab es die Hollywood-Hits gratis im Großen Haus.

Es gab reichlich zu sehen und zu tun im MiR: Unterschiedliche Künstler probten öffentlich, das 1. Gelsenkirchener Akkordeonorchester spielte, es gab ein Opernquiz, Kinder konnten sich Instrumente und Requisiten selber basteln, im Kleinen Haus probte der Theaterworkshop des Grillo-Gymnasiums und und und. Da war für jeden Geschmack etwas dabei.