Gelsenkirchen.
Das Kino sei zu billig, behauptet der Cinemaxx-Chef und kündigt eine Erhöhung der Eintrittspreise an. Schauburg- und Apollo-Chef Michael Meyer versteht die Klage des Kollegen, will die Preise aber vorerst nicht erhöhen.
Das Kino sei zu billig, behauptet der Cinemaxx-Chef und kündigt eine Erhöhung der Eintrittspreise an (wir berichteten). Und was sagt Gelsenkirchens Kino-Betreiber?
Michael Meyer hält diese Einschätzung des Kollegen zumindest „für nicht ganz unberechtigt“, will die Besucher der Schauburg und der Apollo Cinemas vorerst aber nicht stärker zur Kasse bitten.
7,34 Euro kostet zurzeit eine Kinokarte im Bundesdurchschnitt. 7 Euro (bis 17 Uhr) und 7,50 Euro (ab 17 Uhr) zahlt ein volljähriger Kinobesucher in der Schauburg und in den Apollo Cinemas – und zwar von freitags bis montags sowie mittwochs. Darüber hinaus gibt’s den „Super-Kino-Dienstag“ (Einheitspreis: 5 Euro), den „Kinotag“ am Donnerstag (6/5 Euro) und Ermäßigungen für Kinder, Schüler, Studenten, Schwerbehinderte sowie Arbeitslose. Fürs dreidimensionale Vergnügen und bei Überlänge wird ein Zuschlag erhoben – wie üblich.
„Vom Preis einer Kinokarte bleiben uns nur rund 40 Prozent“, sagt Michael Meyer. Davon müssten die Kosten für Personal, Miete, Betriebskosten, Instandhaltung, Investitionen etc. getragen werden. Allein 53 Prozent pro Kinokarte erhalte der jeweilige Filmverleih, so Meyer. Auf der Einnahmeseite stünden auch (hohe) Erlöse durch den Verkauf von Getränken, Snacks und Süßigkeiten.
„In den benachbarten europäischen Ländern ist die Kinokarte wesentlich teurer“, weiß Michael Meyer. Die Kalkulation sei in Deutschlands Kinobranche „knapp bemessen“. Die Preise seien vor allem vor Jahren durch den Wettbewerb unter den zahlreichen aus dem Boden gestampften Multiplex-Einrichtungen in den Keller gegangen.
Meyers Wunsch auch jenseits des Eintrittspreises: Das Bewusstsein für die Wertigkeit und die Besonderheit des Kinos müsse größer werden. „Der Kinobesuch ist im Vergleich zu anderen Freizeitangeboten und Veranstaltungen ein preisgünstiges Vergnügen“, sagt er. Aber: Dass gerade in einer Stadt wie Gelsenkirchen die soziale Komponente berücksichtigt werden müsse, sei ihm durchaus bewusst. Nach Übernahme des Multiplex-Kinos habe er die Eintrittspreise an die der Schauburg „angepasst“. Zuvor habe es jahrelang keine Erhöhungen gegeben, betont er. Für die nahe Zukunft seien keine Veränderungen geplant.
Weitere „Anpassungen“ schließt er nicht grundsätzlich aus. Diese würden aber einhergehen mit baulichen und/oder technischen Verbesserungen: „Der Besucher muss auch merken: Hier passiert was!“