Gelsenkirchen.

Das gibt es sonst nur im Katastrophenfall: Die Gelsenkirchener Feuerwehr hat am Samstag ihr gesamtes Leistungsspektrum abgerufen.

Inklusive der Bergung eines Unfallopfers aus einem Autowrack, dem Löschen eines Fritteusenbrandes und dem Einsatz von Tauchern. Zum Glück waren die spektakulären Szenen nur Übungen. Am Tag der offenen Tür auf dem Gelände der Feuerwehrwache an der Seestraße kamen am Samstag tausende Besucher.

„Man weiß nie, was einem unter Wasser erwartet“, erklärt Lehrtaucher Marcus Frenthoff, der 1991 in die Berufsfeuerwehr eingetreten und seit 1998 unter Wasser im Einsatz ist. Gemeinsam mit seinen Kollegen führte der 40-Jährige die neugierigen Besucher am Samstag in die Geheimnisse der Feuerwehrtaucher ein. Die offizielle Bezeichnung lautet eigentlich „Wasserretter“, da die Männer auch oberhalb der Wasseroberfläche tätig sind und darüber hinaus auch „normale“ Löscheinsätze fahren. Von den Kollegen aus Hamburg hatte sich die Gelsenkirchener Feuerwehr einen Tauchcontainer mit Glasscheiben ausgeliehen. Darin präsentierten die die Taucher nicht nur ihre umfangreiche Ausrüstung, sondern auch, wie mit einer Hydraulikschere unter Wasser eine Autotür fachmännisch zerlegt wird. Und überhaupt: Die Taucher gehörten beim Tag der offenen Tür zu den großen „Stars“. Die 35 Wasserretter feierten nämlich am Wochenende auch das 50-Jährige Bestehen ihrer Abteilung.

Aber nicht weniger spektakulär ging es bei der Simulation von anderen Unfallsituationen zu. So wurde beispielsweise ein Unfallopfer aus einem Autowrack geborgen oder die Explosion einer Fritteuse gezeigt. „Da lässt sich eindrucksvoll zeigen, warum man Fett nie mit Wasser löschen darf“, so Ulrich Tittelbach, leitender Branddirektor der Feuerwehr Gelsenkirchen. „Es ist wichtig, dass wir uns den Bürgern mit unserem Angebot präsentieren“, so Tittelbach weiter. Der Tag der offenen Tür diene auch dazu, den großen Bereich Aus- und Fortbildung der Feuerwehr vorzustellen. „Dieses Angebot kostet Steuergelder, ist sein Geld aber auch wert.“

Vor allem die jungen Gäste kamen beim Tag der offenen Tür auf ihre Kosten: Wann darf man schon einmal am Steuer eines echten Feuerwehrautos und das Blaulicht einschalten? Mit Feuerwehrhelmen in Kindergrößen ausgestattet griff der Nachwuchs sogar selbst zum Feuerwehrschlauch. Währenddessen warfen die Großen einmal den Blick hinter die Kulissen. Zu jeder vollen Stunde gab es nämlich eine Führung durch den Leitstand der modernen, knapp 30 Millionen teuren Feuerwache.