Gelsenkirchen.
Sie waren die stolzen Sieger des Revierkönig-Wettbewerbs auf der Cranger Kirmes vor zehn Tagen: Die „International Brothers“, das Trio aus Herne und Gelsenkirchen. Und stolz darauf sind sie immer noch.
Bei Simon Wolant, einem der drei „Brüder“ in Altcrange, gleich neben dem Kirmesgelände, proben sie in einem kleinen Zimmer mit Stereoanlage und Wandspiegel ihre Tanzschritte und denken sich ihre Choreographien aus. „Die Artistik übe ich bei uns im Garten und die Musik schneidet Emre bei sich zu Hause“, erklärt Simon.
Sein Künstlername als Tänzer lautet Spengy. Der 19-Jährige mit polnischen Wurzeln erklärt wieso: „Spengy lehnt sich an das polnische Wort „pendzi“ an, was so viel wie ,er rast’ bedeutet und für meinen Tanzstil stehen soll“. Seine beiden Mitstreiter aus Gelsenkirchen Emre Gür (17) und John-Marvin Tomas-Roldan (17) haben ebenfalls einen Bühnennamen. „Ich heiße ShowTime, denn da, wo ich bin, ist die Show“, stellt der Deutsch-Türke klar. John-Marvin tritt als Johny Banana auf. „Ich bin ein bisschen Banane nach dem Tanzen“, erklärt.
Erst seit Juni bilden sie zusammen die International Brothers - eine Tanzformation, die in ihren Choreographien verschiedene Tanzstile miteinander verbindet. Von Newstyle, Locking, Popping bis hin zu Folklore und Hip Hop – ein wahres Crossover unterschiedlicher Tanzrichtungen.
Bei einer Aufführung im Juni entschlossen sie sich kurzerhand, gemeinsam ein Intro zu tanzen – die International Brothers waren geboren. Nicht weniger spontan erfolgte die Teilnahme der drei Tanz-Brüder beim Talentwettbewerb „Revierkönig 2010“ auf der Kirmes. „Ich habe erst am Tag vor dem ersten Casting von dem Wettbewerb erfahren“, erzählt Simon. Am selben Abend habe er noch die Musik abgeschickt und am nächsten Tag sei das Trio zum Casting nach Oberhausen gefahren. Sowohl beim Casting dort, als auch beim Finale auf der Kirmest haben die International Brothers von der Jury die Höchstpunktzahl erhalten. „Das war ganz easy“, blickt John zurück.
Für die Zukunft hofft das Trio auf weitere Auftritte und Buchungsanfragen. „Uns kann man für verschiedene Veranstaltungen buchen. Wenn die Nachfrage groß genug ist, wollen wir auch Tanz-Unterricht geben“, erklärt John die weiteren Pläne der internationalen Brüder. Derzeit ermöglichen die Sommerferien den drei Schülern, sich jeden Tag für zwei bis vier Stunden zum Üben zu treffen.
„Nach der Schule will ich Feuerwehrmann oder Lottogewinner werden“, antwortet John auf die Frage nach seinen Plänen für die Zukunft. Emre will Polizist werden. Nur Simon plant nach dem Fachabitur Tanz zu studieren, um später als Choreograph zu arbeiten.