Das Sportzentrum Schürenkamp ist derzeit ein windiger, ein eher unwirtlicher Ort. Planen ersetzen Fenster, die Halle ist eingerüstet. Handwerker arbeiten sich am Konjunkturprogramm II ab. Der Brandschutz wurde auf Vordermann gebracht, das Dach wird komplett erneuert und gedämmt.

Rund 3 Mio werden verbaut, um den Sport-Komplex technisch und energetisch auf die Höhe der Zeit zu bringen. Die Wiedereröffnungsfeier ist für November geplant. Feiner Baustaub überzieht noch den Gang unter der Tribüne. Hinter Glas öffnet sich ein Blick in die Zukunft – in ein ansehnliches Fitness-Studio.

Der neue Gerätepark – von Hantelbank bis Stepper, von Laufband, Crosstrainer bis Kraftmaschine – hat im runderneuerten Umfeld Platz gefunden. Vor verspiegelten Wänden wird seit Juni trainiert. Stets mit Trainer. Bloßes Kraft bolzen ist nicht angesagt. „Es geht auch um Beweglichkeit, um Koordination und Balance. Es gibt keine Muskelgruppe, die man hier nicht trainieren kann“, sagt der Dipl. Sportwissenschaftler Thomas Kinner. Vor allem betriebliche Gesundheitsförderung ist das Stichwort, das ihn bei Gelsensport umtreibt.

Das Sportzentrum ist im Umbruch und eröffnet (sich auch in Kooperation mit zwei Medizinern) neue Perspektiven: als Provital Gesundheitszentrum. Gelsensport und das Bildungszentrum des Landessportbunds gehen hier eine besondere Verbindung ein. Auf Prävention und Vitaltraining, Gesundheitsangebote und Gesundheitsmanagement sind die Kurse ausgelegt, die verstärkt Zielgruppen jenseits des reinen Sportbetriebs ansprechen sollen. Das Konzept Prävention hat man in der Vergangenheit bereits der Feuerwehr, dem Sozialamt oder Mitarbeitern der Kfz-Zulassungsstelle näher gebracht. „Es gibt eine ganze Menge Bausteine, die wir anbieten können“, sagt Gelsensport-Geschäftsführer Günter Pruin. „Das ist ein Gesamtpaket, aber der Präventivgesichtspunkt wird dominanter.“

Funktionalität ist Trumpf. Der ganz große Chic geht der Trainingsstätte ab. „Wir sind gemeinnützig und nicht gewinnorientiert. Ich denke dennoch, dass wir voll konkurrenzfähig mit dem Studio sind“, sagt Pruin. Täglich zwischen 16 und 19 Uhr sind die Trainings-Kernzeiten. Ein bislang kaum genutzter Keller wurde mit Spiegeln und Schwingboden zum Gymnastik- und Yogaraum ausgebaut, ein weiterer, kleiner Raum soll künftig Platz für Pilates- oder Wellnesskurse bieten.

„Die Hallenauslastung ist sehr hoch. So versucht man sich neue Sporträume zu eröffnen“, sagt Kinner. 50 000 Euro aus der Sportpauschale wurden auf Beschluss des Sportausschusses fürs neue Studio bereit gestellt. Pruin geht „davon aus, dass wir die Summe nicht voll brauchen“. Apropos Geld: 29,50 € pro Monat kostet die Studiogebühr. Pruin: „Das ist nicht für alle, aber für viele erschwinglich.“