Gelsenkirchen. .
Bernd Schindowski, seit 1978 Ballettdirektor am Musiktheater im Revier, hat seine vorzeitige Kündigung zum Ende der Spielzeit 2010/11 eingereicht.
Der Ballettchef bestätigte gestern offiziell, was während der Theaterferien mehrfach „aus gut unterrichteten Kreisen“ kolportiert worden war. Am Donnerstag nächster Wo-che wollen sich Bernd Schindowski und Intendant Micha-el Schulz in einer gemeinsamen Pressekonferenz näher zu den Vorgängen äußern.
Er habe, sagte Schindowski, die Kündigung einen Tag vor Beginn der Theaterferien ab-gegeben und auch seine Tänzer – „die Compagnie sollte bis zum Schluss in Ruhe arbeiten“ – erst nach der letzten Aufführung am 4. Juli informiert. Theoretisch hätte der 62-Jährige über die Saison 2010/11 hinaus noch zwei weitere Spielzeiten bestreiten können.
Schindowskis Ausscheiden 2013 wäre zusammengefallen mit der Zeitgrenze, die dem Musiktheater für die Etat-Einsparung in Höhe von einer Million Euro gesetzt ist. Im Etat schlägt das Ballett mit rund 800 000 Euro zu Buche.
Zwar waren MiR-Geschäftsführer Dieter Kükenhöner und Intendant Schulz bisher bemüht, naheliegende Spardiskussionen gar nicht erst aufkommen zu lassen. Doch „wenn die Stadt bei der Million bleibt“, meint Kükenhöner jetzt, „ geht das nur über das Ballett“. Der Geschäftsführer hat bereits mit der Stadt gesprochen („die will keine Spartenschließung“) und sich mit Schulz („sonst war keiner da, mit dem wir hätten reden können“) erste, nicht spruchreife Gedanken über die Zukunft gemacht. „Um die Compagnie nicht zu verunsichern haben wir erklärt, dass wir die Saison 2011/12, wenn das neue Konzept noch nicht greift, als Übergangsspielzeit betrachten – eventuell mit Gastchoreographen.“