Die Betreuung von Arbeitslosen ist ihr Job – auf Zeit. Und die läuft offenbar für 95 Mitarbeiter der Agentur für Arbeit und des IAG, des Integrationscenters für Arbeit Gelsenkirchen demnächst ab. Ihre Ein- und Zweijahresverträge laufen aus, eine Verlängerung scheint mehr als fraglich. Ein Großteil der Betroffenen arbeitet im IAG an der Vattmannstraße, einige bei der nahen Bundesagentur, von der die Mitarbeiter hüben wie drüben beschäftigt werden. „Wir haben 500 Mitarbeiter, wenn man 85 verlieren würde, wäre das ein echter Schlag ins Kontor“, heißt es beim IAG.

Doch soweit ist es noch nicht. „Plötzlich hatten wir die Notiz auf dem Tisch, dass nicht verlängert wird. Aber in welchem Ausmaß das zutrifft, wissen wir nicht“, sagt der stellvertretende Arge-Geschäftsführer Dirk Sußmann.

Die Chancen ausloten

Die entscheidenden Gespräche stünden erst in nächster Zeit an. Dann wird sich zeigen, ob sich von Fall zu Fall Weiterbeschäftigungs-Chancen bieten. Die betroffenen IAG-Mitarbeiter sind „in der Eingangszone und in Servicebereichen tätig, auch in Buer“, sagt Sußmann.

Dass befristete Verträge auslaufen, liege in der Natur der Sache, argumentiert die Arbeitsagentur. Und es könne eben nicht jeder Vertrag entfristet werden. „Das bedauern wir. Keiner trennt sich gerne von Mitarbeitern“, sagt Agentur-Sprecherin Anja Greiter. Gerade die Agentur habe natürlich kein Interesse daran, jemand in die Arbeitslosigkeit zu schicken. Entsprechend werde man sich um die Betroffenen bemühen und mit ihnen ihre Chancen besprechen. Auch sie betont: Endgültig entscheiden sei noch nichts.

Eingestellt wurden die Mitarbeiter von der Agentur für Arbeit maßgeblich laut Greiter, um Spitzen abzudecken und besser auf die Folgen der Wirtschaftskrise 2008/2009 reagieren zu können. „Im Krisenjahr wurde beispielsweise mehr Personal für die Abrechnung des Kurzarbeitergelds gebraucht“, so Greiter.

Die Wirtschaft hat sich erholt, die Arbeitslosigkeit steigt nicht weiter, die Arbeit entfällt damit in großen Teilen. So werden die Arge-Mitarbeiter Opfer des Erfolgs.