Gelsenkirchen.

Am Sonntag wird in Gelsenkirchen und anderswo eine Premiere gefeiert: der Tag des Hundes begangen. Fünf Geschichten von Hund und Herrchen beziehungsweise Frauchen.

Fujo lässt sich nicht so einfach streicheln. Warum auch? Schließlich heißt er mit vollem Namen Fujo Chikuyu Kara No Risu. Außerdem ist er ein Akita und gilt in Japan als heiliger Hund. Wer das nicht versteht, dem macht der Rüde (2) es mit Bellen verständlich.

Herrchen Ulrich (46) weiß auch nicht, was der ganze Name bedeutet. Nur soviel: „Fujo heißt ,Der Vierte’“ An seinem Akita mag der Altstädter, dass er ein „halber Wolf“ ist und „nichts so macht, wie er soll“. Jeden Morgen fährt er mit Fujo, den er von einem Züchter gekauft hat, zum Gassigehen für eine Stunde in die Resser Mark, im Sommer auch zweimal. „Da kann ich ihn laufen lassen“, sagt Ulrich. Im Bulmker Park allerdings bleibt der Akita angeleint.

Dass an diesem Sonntag (6. Juni) erstmals der Tag des Hundes ist, weiß kaum jemand. Immerhin: Heike Scharley (42) aus Bulmke-Hüllen hat schon davon gehört. Sie führt ihre beiden „Kampfhunde“ aus. Mailo ist vermutlich ein Jagdhund-Terrier-Mix. Rico wird demnächst fünf Jahre alt und ist ein Jack-Russell-Terrier. Heike Scharley hat das Duo aus dem Tierheim. „Einen Jack-Russell wollte ich schon immer haben“, sagt die Kleingärtnerin aus dem Erlenkamp. Eigentlich wollte sie sich nach Rico einen weiteren holen, aber dann hat sie sich in Mailo verliebt. Der etwa 18 Monate alte Hund wurde 2009 ausgesetzt. Da kann Frauchen nur den Kopf schütteln: „Hunde sind das Schönste, was es gibt. Sie sind treu und lieb.“ Deshalb empfiehlt sie jedem einsamen Menschen, sich einen Vierbeiner zuzulegen.

Auch Birgit Lewandowski (49) hat ihre Tina aus dem Tierheim. Im Februar 2009 war das. „Vom Züchter braucht man keinen Hund“, sagt die Bismarckerin. Ihr zweijähriger Border Collie-Dackel-Mix hat „viel Böses mitgemacht“. „Sie träumt hin und wieder schlecht“, sagt ihre Besitzerin. Die hat zwar einen Garten, aber da soll Tina nicht reinmachen. Deshalb geht Frauchen die „große Runde“.

Der 13 Monate alte Golden Retriever von Iris Angerbach (40) aus Bulmke-Hüllen hört auf den Namen Fossy und kommt vom Züchter. Dort geht er auch in die Hundeschule. „Das ist unser erster Hund. Mein Mann wollte schon immer einen haben. Ich war auch dafür. Einen Golden Retriever kann man gut erziehen“, sagt Iris Angerbach, die noch nie Ärger mit Fossy hatte. Vielleicht, weil sie viermal am Tag mit ihm vor die Tür geht.

Dieter Flothwedel (52) aus Schalke führt Familien-Beagle Gizmo (die Töchter tauften den Hund wegen des Films „Gremlins“ so). dreimal am Tag aus. Meistens ist er mit dem „Dog Scooter“ unterwegs, einer Art Tretroller, der fürs Gassigehen optimiert wurde. Eigentlich hat Dieter Flothwedel Gizmo auch nur deshalb 2005 über einen Tiervermittler gekauft. „Damit ich auch mal vor die Tür komme“, sagt der 52-Jährige. Und Gizmo laufe vier bis fünf Stunden, wenn man ihn lässt. Na, da wird er ja ganz schön kaputt sein am Tag des Hundes.