Gelsenkirchen. .

Farida (31) und ihre Tochter Ziadah (7) waren wieder am mutigsten: Wie schon beim ersten Gang ins Dschungelhallen-Gehege im Februar waren die beiden Orang Utan-Weibchen die ersten, die am Donnerstag die Affeninsel der Zoom-Asienwelt betraten.

Rasen, Bäume, blauer Himmel über ihnen - das alles war neu für die Affen. Das kannten sie aus ihrer vorherigen Heimat Basel nicht. Zwar bewegten sie sich meist nur auf dem Boden, liefen aber zielstrebig auf den auf der Anlage gepflanzten Bambus zu und genossen ihr zweites Frühstück. „Die Orangs waren relativ cool“, staunt Zoo-Sprecherin Sabine Haas. Anders als die Schimpansen. Als die in der Erlebniswelt Afrika erstmals nach draußen durften, war die Hölle los.

Auch Orang-Männchen „Schubbi“, der am Freitag 38 Jahre alt wird, erkundete die kleinere der beiden Affeninseln - bis er Bekanntschaft mit dem Elektrozaun machte, der die Insel begrenzt. Der kurze Stromschlag erschreckte ihn ziemlich. Trotz Küsschen und Streicheleinheiten von seinem Harem konnte er sich nicht dazu bewegen lassen noch länger im Freien zu verweilen. Er zog sich ins Tropenparadies zurück und war nicht mehr gesehen. Dennoch sagt Revierleiter und Tierpfleger Rico Pirl: „Ich bin sehr erleichtert, dass alles so gut geklappt hat.“

Wie berichtet, hatte der Zoo technische Gründe angeführt, dass die Orang Utans erst jetzt ins Außengehege durften. Sie werden künftig morgens herausgelassen. Und sollen mittags aber wieder zurück in die Halle. Denn die Tierpfleger wollen ganz sicher sein, dass kein Affe die Nacht draußen verbringt. Die beiden alten Orang-Utan Damen Kasih und Elsie werden ebenfalls die Landschaftsanlagen erkunden können, wenn der erste Teil der Familie sich eingelebt hat.