Gelsenkirchen. .

„Wer ist nicht vergnügt, wenn hoch sein Drachen fliegt?“Diese Weisheit erkannten bereits 1964 die Figuren in Disneys Mary Poppins. Dass das Drachensteigen auch noch heute Glückshorme freisetzt, konnte man wieder einmal in Bismarck beobachten.

Auf dem Consol-Gelände fand bereits zum vierten Mal das internationale Drachenfest statt. Hier zeigten Spezialisten aus ganz Deutschland und den Niederlanden, was man alles aus Stoff, Plastik und Nylon basteln kann. Spielte der Wind mit, schafften sie es sogar, Drachen mit einer Spannweite von zehn Metern, dreidimensionale Facettendrachen oder riesige Bowls, die aussehen wie Turbinen, emporsteigen zu lassen. Honoriert wurden die fantasievollen Kreationen mit vielen „Aaahs“ und „Ohhs“ des begeisterten Publikums. Doch bei dem sonnigen Wetter reckten die Besucher nicht nur die Hälse gen Himmel, sondern ließen auch selbst ihre Flugobjekte steigen.

„Papa, hilf mir mal! Meine Fledermaus stürzt immer ab“, rief ein kleiner Junge verzweifelt. Doch Papa war gerade zu beschäftigt - mit dem eigenen Lenkdrachen.

Fabia hingegen ließ ihren Drachen mit Pferdemotiv ohne Probleme steigen. Mit konzentriertem Blick beobachtete sie seinen Tanz im Wind.

Mitten unter den Amateuren war auch Profi Marcel Dings aus Holland. Er hatte einen 475 Meter langen Drachen aus Müllbeuteln dabei, der sich über den Bismarcker Himmel schlängelte. Bei rund 200 Meter musste er sein Werk jedoch einholen, da sein Drache sich mit einem anderen verheddert hatte. „Das kann sehr gefährlich werden, wenn die Leine meine zerschneidet. Man kann nicht ausmachen, wo der Drachen runterkommt“, sagt Dings. Gerade bei Drachenfesten, sei immer ein gewisses Risiko vorhanden. Aber: „Es gibt auch viel Schönes dabei und die Kreationen sind immer wieder interessant.“