Gelsenkirchen. .

Ihre Helden sind Ritter Hubi oder das Falsch. Ihre Bücher sind bunt, fantasievoll und lehrreich. Minna McMaster ist Kinderbuchautorin, Noch-Gelsenkirchenerin und ziemlich erfolgreich. „Als Kind habe ich schon gerne Geschichten erfunden“, erzählt die 32-Jährige. „Dann habe ich irgendwann Workshops besucht und Bücher übers Schreiben gelesen.“

Dass sie einmal mit ihren Geschichten Geld verdienen könnte, daran denkt Minna McMaster zunächst nicht. Sie studiert in Bochum und macht dann doch eine Ausbildung zur Erzieherin und Entspannungspädagogin. „In dieser Zeit habe ich auch gemerkt, dass Kinder für mich die optimale Zielgruppe sind“, sagt die Autorin. „Kinder nehmen Geschichten viel purer auf und agieren ganz anders. Erwachsene sind oft ernst und hören zu. Aber Kinder leben die Geschichten, stellen Zwischenfragen und solche Dinge.“

Ihr erstes Buch veröffentlicht McMaster noch unter einem anderen Namen. 2003 war das, „und ein großer Moment“, sagt sie heute. „Ich hatte einige Manuskripte verschickt. Aber als dann das erste angenommen wurde, war es großartig.“ Als fertiges Buch habe der Text „ganz anders gewirkt, als am Bildschirm.“ Als sie sich schließlich entschließt, als freie Autorin zu arbeiten, nimmt sie den Namen ihrer Tante an, um diese zu ehren. Die hatte einen schottischen, adeligen Major der Royal British Army geheiratete und ebenfalls geschrieben, jedoch nie veröffentlicht. Ideen für Geschichten hat die fröhliche Frau genug: „Einerseits habe ich ganz viele fantastische Geschichten gelesen“, sagt sie. „Dann habe ich früher mit den Kindern oft eine Übung gemacht, die mir auch heute noch hilft“, fährt sie fort. „Damals habe ich die Kleinen gefragt, welches Buch sie gerne lesen. Dann habe ich ein anderes Kind gefragt, an was es gerade denkt und versucht, diese Sachen miteinander zu verbinden. So entstanden ganz wunderbare Geschichten.“

Mittlerweile ist Minna McMaster viel unterwegs. Auf Lesereisen präsentiert sie ihre Werke, darunter auch Massagebilderbücher: „Diese Art Buch habe ich mit Joachim Friedrich zusammen entwickelt“, berichtet sie. „In Kindergärten ist es nicht unüblich, Geschichten vorzulesen und dabei Massageübungen zu machen.“ Für die Kinder wäre das ein tolles Erlebnis, nur leider oft nicht zu Hause wiederholbar. „Deswegen sind in den Massagebilderbüchern Piktogramme, die die Massagen zur Textpassage erläutern.“

Ihr aktuelles Buch „Im Dunkeln“, erzählt von einer Nacht im Haus – nach einem Stromausfall. „Die Hauptfiguren lernen in dieser Geschichte, dass die Wahrnehmung ganz anders ist, wenn man nichts oder nur wenig sehen kann“, erzählt Minna McMaster. Nicht nur hat dieses Buch den Preis der Stiftung Buchkunst für eines der schönsten deutschen Bilderbücher 2008 gewonnen, sondern es ist auch für den Designpreis der BRD nominiert.

Dunkel ist es auch in ihrem nächsten Buch, das im Herbst erscheinen soll. Allerdings „wird das ein bisschen gruseliger, denn es geht um Vampire.“ Aber, wie bei McMaster-Büchern üblich, „steht auch ein wichtiges Thema im Mittelpunkt. Diesmal soll es um Mobbing gehen.“