Nelson Müller ist Küchenchef der Rüttenscheider „Schote“. Nelson Müller ist auch TV-Koch, steht im WDR an Herd und Topf, brutzelt zudem in der ersten Fernsehliga der Gourmetgrößen bei Lanz. In Ghana ist er geboren, in Schwaben aufgewachsen, in Essen daheim. Nelson Müller ist Rapper – und er ist: Mann. Was eine gewisse genetische Vorliebe erklärt. Für Grills.

Auf der Westart-Bühne steht Müller am Rost. Gas sorgt für die Power, die Technik für Begeisterung. Umluft-Hitze, Chill-Zone, Ablageflächen, das ausladende Teil hat einfach alles „Der ist ruckzuck heiß. Ein feines Spielzeug. Das macht richtig Spaß.“ Der kleine, feine Unterschied zu den meisten männlichen Würstchenwendern: Müller weiß auch hier gehobene Regionalküche zu zelebrieren. Lachsforelle mit Blutwurst und Sauerkraut wird er an diesem Showabend im Amphitheater in Trauben-Senf-Soße betten. „Ich werde grillen was das Zeug hält“, sagt er und lacht dieses breite, freundlich-einnehmende Müller-Lachen.

Lachsforelle mit Blutwurst und Sauerkraut hat Nelson Müller für Westart angerichtet. In seinem Restaurant macht er derzeit Sommerpause.Foto: Sebastian Konopka / WAZ FotoPool
Lachsforelle mit Blutwurst und Sauerkraut hat Nelson Müller für Westart angerichtet. In seinem Restaurant macht er derzeit Sommerpause.Foto: Sebastian Konopka / WAZ FotoPool © WAZ FotoPool

Der 31-Jährige strahlt natürliches Showtalent aus. „Die meisten Köche“, meint er, „reden recht gerne. Vielleicht liegt das an der Hitze in der Küche. Und das eigene Restaurant ist ja eine Bühne, auf der man sich täglich bewegen muss.“ Klassische Kochkluft hat an diesem Abend keine Chance. „Es ist Sommer, da hat man Freizeitgefühle. Und Grillen ist für mich eine lockere Sache“, meint Müller - und bleibt im Hemd.

Zeit für die TV-Einlagen hat er. Die „Schote“ hat noch Betriebspause. Im September feiert er als Patron einjähriges. Die TV-Präsenz, sein Ruf als Koch, aber auch die Kulturhauptstadt führen Gäste zu. „Die sind erst im Folkwang-Museum, später auf Zollverein und abends bei mir im Restaurant. Das ist schon bemerkenswert.“ Die 47 Plätze sind phasenweise lange vorab reserviert. Müller: „Es sieht so aus, als wenn wir einen dicken Herbst haben würden.“