Gelsenkirchen. Claudia Keuchel vom Kulturreferat hat sich für das Consol-Drachenfest einen Wohnwagen gemietet und bleibt vor Ort.

Über vielen Wohnwagen fliegen viele bunte Drachen. Das Consol-Gelände ist zum Eldorado geworden für Drachenfans. Irgendwo zwischen ihnen hat auch Claudia Keuchel ihr Domizil auf Reifen abgestellt. Das hat sich die Kulturreferentin eigens für das Drachenfest ausgeliehen.

„Ich mache das, um mittendrin zu sein, die Stimmung zu erleben von morgens bis abends“, lacht die 43-Jährige, die gerne auch mal ungewöhnliche Wege geht. Obwohl ihr das Campen gar nicht fremd ist. „Ich bin passionierte Wellenreiterin und halte mich gerne an der Küste auf, auch gerne mal im Zelt.“ So verwundert es kaum, dass sie nach nur wenigen Stunden auf dem Gelände bereits Anschluss gefunden hat. „Neben mir wohnt Willi. Der ist immer hier. Und auf der anderen Seite wohnt eine Familie mit zwei Hunden. Die heißen Marga und Otto.“ Schon jetzt steht fest, am Abend wird zusammen gegrillt. „Und wir trinken vielleicht ein Bier zusammen.“

Eine gute Gelegenheit ist das Drachenfest für Claudia Keuchel, die Stadt auch ihrer Familie näher zu bringen. „Ich habe alle eingeladen. Meine Eltern kommen am Sonntag. Ich habe gesagt, kommt mal vorbei in den Westen der Metropole Ruhr. Da arbeite ich jetzt.“ Entsprechende Vorbereitungen sind getroffen. „Ich habe Chips und Kekse gekauft.“

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Mittendrin statt nur dabei, das ist nach dem Geschmack der engagierten Frau aus Unna. „So ist mein Kulturverständnis. Da ich aus der Soziokultur komme, habe ich keine Berührungsängste. So ist das heute. Der hybride Konsument geht ins Theater und bei Aldi einkaufen.“ Claudia Keuchel bringt frischen Wind ins Kulturreferat. Auch wenn das für sie nicht spektakulär ist. „Ich bin so“, ist ihre nüchterne Antwort. Und das kann auch daran liegen, dass sie zunächst die andere Seite kennen lernte, lange Zeit selbst zur freien Szene gehörte. „Als ich dann sah, ich kann nicht berühmt werden, dachte ich mir, ich muss was ordentliches machen.“ Claudia Keuchel freut sich auf die langen Tage auf Consol. Die kurzen Nächte, die es wohl werden, nimmt sie gerne in Kauf. Obwohl sie die eigentlich genießen müsste. Denn immerhin, es sind die ersten in Gelsenkirchen. Darüber denkt sie erst jetzt nach. Sie schmunzelt. „Na dann, Glück auf.“