Gelsenkirchen.

Die Bürgerinitiative Lärm hat einen überraschenden Erfolg erzielt: Regierungspräsident Peter Paziorek will das Tempolimit auf der A2 im Bereich des Tunnels ausweiten.

Das teilte der RP den von Lärm geplagten Autobahnanwohnern auf dem von ihm einberufenen Treffen mit. Die Geschwindigkeitsbegrenzun soll in beide Richtungen um meherere Hundert Meter verlängert werden.

Heißt konkret: Auf dem Autobahnabschnitt zwischen der Anschlusstelle Buer und dem Rastplatz Resser Mark soll künftig höchstens Tempo 100 gelten. Zurzeit endet das Tempolimit auf der dreispurigen A 2 in beide Richtungen bereits kurz hinter der Tunnelausfahrt, was durch die Abbrems- und Beschleunigungsvorgänge zu erheblichen Lärmbelastungen vor allem im Bereich Erle führt (wir berichteten).

„Ihr Anliegen ist berechtigt“, räumte RP Paziorek gegenüber der zehnköpfigen BI-Delegation in der Hertener Außenstelle der Bezirksregierung ein. Vor allem am Birkenkamp und auf der gegenüberliegenden Seite an der Wodan-/Manusstraße seien die Belastungen sehr hoch, wusste Paziorek – auch aus eigener Anschauung: Er hatte sich am Donnerstag in den betroffenen Gebieten noch einmal sachkundig gemacht.

Sein rechtlicher Spielraum sei begrenzt, betonte der gebürtige Bueraner Paziorek. Die besondere Situation des Tunnels, er liegt in einer Senke, erlaube ihm jedoch, hier zu handeln. Die Ausweitung des Tempolimits sei eine Art „Mitnahmeeffekt“. Es könne allerdings noch passieren, dass er dem Verkehrsminister diese Maßnahme begründen muss.

Auch dem Hinweis von Stadtdirektor Michael von der Mühlen, dass das Tempolimit durch eine dauerhafte Radarüberwachung ergänzt werden müsste, stimmte Paziorek zu. Noch vor den Sommerferien will der RP zudem im Gespräch mit der Bürgerinitiative erörtern, ob die Geschwindigkeit im Tunnel auf 80 oder 100 herabgesenkt werden soll.

„Wir sind sehr zufrieden“, sagte BI-Mitglied Prof. Michael Neubauer stellvertretend für seine Mitstreiter nach dem 90-minütigen Gespräch. Erfreulich sei auch, dass man nach vielen Jahren nun endlich in einen echten Dialog eingetreten sei. Lob gab es aber auch für die BI und vor allem Neubauer, der mit seiner fundierten Stellungnahme zu Beginn des Treffens „eine Brücke“ gebaut habe, so der RP.

Die Probleme im Schaffrath kamen wegen der begrenzten Zeit etwas kurz. Nach den Ferien soll es deshalb ein weiteres Gespräch zwischen BI und Bezirksregierung geben, auf der auch andere Punkte noch einmal vertieft werden. Immerhin erhielt BI-Sprecher Wilfried Böckelmann vom Landesbetrieb Straßen.NRW bereits am Freitag die Zusage, dass 28 Häuser an der Wildrossstraße in Schaffrath in Kürze endlich die seit Jahren zugesagten Lärmschutzfenster erhalten sollen.