Saisonstart: Da war Stephanie Albers im Jahnbad mit von der Partie. Wie in den letzten Jahren wollte sie sich eine Dauerkarte kaufen, vergünstigt, mit ihrem GE-Pass. An der Kasse beschied man ihr: Pass-Vergünstigungen gibt es nur für die Tageskarte, sonst seien 68 Euro für das Saisonticket fällig.
(Zu) viel Geld für die Gelsenkirchenerin, die zwar den familiären Charme des Freibades am Jahnplatz schätzt, aber mit der Ausstattung hadert. Eine warme Dusche, kritisiert sie, koste extra, die Liegestühle seien (weil großenteils kaputt) kaum zu nutzen und „3,60 Euro für die kurzen täglichen Öffnungszeiten“ ohnehin zu teuer. Dass nun mit der Streichung der Ermäßigung noch weniger Gäste kommen und der Betrieb noch unwirtschaftlicher werde, fürchtet Albers. Für das Geld könne man dann besser in den Revierpark gehen: mit längeren Öffnungszeiten, besserer Ausstattung.
In punkto Ermäßigung rechnet man in der Verwaltung beim Jahnbad etwas anders. Die, heißt es, habe immer nur für Tageskarten gegolten. Der Albers bislang eingeräumte Saisonrabatt wäre demnach ein Fehler gewesen. Allein: aus der Beschlussvorlage für den Rat geht das so nicht hervor. Dort ist für das Zentralbad, die Hallenbäder Horst und Buer und das Freibad Jahnplatz allgemein von 50 % Ermäßigung auf den Eintrittspreis die Rede. Die Erläuterungen für Pass-Inhaber werden wohl noch etwas eindeutiger gefasst werden müssen.
Ermäßigungen bietet der GE-Pass nicht nur für Badegäste. Das Spektrum reicht von der Stadtbücherei über Fußballspiele und den Schalker Sportpark bis zum Kommunalen Kino, der VHS und der Zoom-Erlebniswelt. Seit Anfang 1986 gibt es den GE-Pass für einkommensschwache Gelsenkirchener. „Die Zahl ist seit Jahren stabil und liegt bei etwa 2500 pro Jahr, davon 1900 für Erwachsene und 600 für Kinder“, so Stadtsprecher Martin Schulmann. Kostenlos erhalten zum Beispiel Alleinstehende den Pass seit Januar bis zur Einkommensgrenze von 800 Euro.