Szenetreff Kinderspielplatz: Die Anlage zwischen Bulmker- und Florastraße scheint sich auch zum Handelsort für illegale Drogen entwickelt zu haben. Anwohner und Politik sehen die Situation hier und vor allem am Platz neben der benachbarten Pauluskirche seit einiger Zeit mit Sorge. Auch im Bulmker Forum war das Problem bereits Thema. „Das ist dort schon oft angesprochen worden“, sagt die SPD-Stadtverordnete Margret Schneegans.
An der nahen Wanner Straße ist eine Mediziner-Praxis Anlaufstelle für Drogenabhängige. Patienten kommen zur Substitution, bekommen ihren Ersatzstoff, manche bleiben aber auch im Umfeld hängen. „Durch die Praxis halten sich die Patienten hier auf“, glaubt Birgit Lucht. Die CDU-Vorsitzende wohnt am Park, ihre Partei hat die Patenschaft für den Spielplatz übernommen. Durch Eltern und Kinder sei die Anlage gut frequentiert, sei bislang auch soziale Kontrolle gegeben. Anders als auf der Wiese an der Kirche waren „zumindest bislang im Park keine großen Auswüchse zu beobachten. Zudem wissen Polizei und Ordnungsdienst Bescheid“, sagt Lucht.
Doch das scheint nicht sehr abzuschrecken: „Wir hatten Hinweise, denen die Kollegen nachgingen. Wir haben mehrfach kontrolliert und werden das auch weiter tun“, kündigt Polizeisprecher Konrad Kordts an. Mittwoch wurden die Beamten im Burgers Park fündig. „Sechs Personen aus der hiesigen Drogenszene“ wurden überprüft. „Wo sie sich aufhielten, lagen leere Betäubungsmittel-Verpackungen auf dem Boden.“ Die sichergestellte Drogenmenge war eher gering. Bei einer 27-Jährigen fanden die Beamten mehrere Tütchen mit acht Gramm Marihuana und drei Gramm Speed sowie eine Feinwaage. Die Frau räumte laut Kordts ein, dass sie mit Drogen handeln wollte. In ihrer Wohnung fand die Polizei später eine „weiße Substanz und Streckmittel“. Sie wurde ebenso festgenommen wie ein 30 Jahre alter Mann. Bei der Überprüfung stellte sich heraus, dass es sich um einen entwichenen Strafgefangenen handelte.
Alkoholkonsum im Park und „Leute, die mit Drogen Handeln“, sind Margret Schneegans bereits selbst in Bulmke aufgefallen. Mit Drogenberatung und Präventionsstellen, meint sie, „müssen wir stärker gucken, was wir dagegen setzen können“. Mit dem Mediziner, der eine große Zahl Süchtige substituiert, habe das Bulmker Forum versucht Kontakt aufzunehmen, um die Lage zu besprechen. „Das ist uns bislang nicht geluungen“, so Lucht. Schneegans hat zwei Wünsche. „Es würde uns freuen, wenn Bezirksbeamte häufiger im Park vorbeischauen. Und ich würde mir wünschen, dass es mehr Ärzte in Gelsenkirchen für die Methadonvergabe geben würde. Dann würde es nicht diese Konzentration von Patienten geben.“ Letzteres, glaubt sie, wird kaum in Erfüllung gehen.