Gelsenkirchen.

Der Dialog zwischen den Religionen ist unverzichtbar – diese Haltung des 2005 verstorbenen evangelischen Pfarrers Richard Walter spricht auch aus den Zeilen eines am Montag vorgestellten Buches.

Es heißt „Interreligiöser Dialog in Gelsenkirchen“ und wird vom Interkulturellen Arbeitskreis Gelsenkirchen herausgegeben.

Auf eine lange Geschichte des interreligiösen Dialogs kann der Arbeitskreis zurückschauen: Bereits 1972 rief der Rotthauser Pfarrer Walter dieses Gremium ins Leben.

Das Buch liefert allerdings auf den knapp 130 Seiten keinen reinen Abriss der bisherigen Entwicklung, sondern wird von den Verantwortlichen vor allem als Beitrag zum gegenseitigen Verstehen und zur Zusammenarbeit gesehen. Und so ist es nur folgerichtig, dass Selbstdarstellungen und Positionen einzelner Religionsgemeinschaften, Vereine und Verbände den größten Teil des Buches einnehmen. Auch (bisherige) Grenzen des interreligiösen Dialogs kämen dabei zur Sprache, so Christian Hellmann, Islambeauftragter des Ev. Kirchenkreises.

Eingeflossen seien aber auch die Ergebnisse der 2. Gelsenkirchener Integationskonferenz 2006, so der städtische Integrationsbeauftragte Mehmet Ayas, der gemeinsam mit Pfarrerin Kirsten Sowa und Detlef Schneider-Stengel (Bistum Essen) die Federführung für dieses Projekt hatte. Abgerundet und damit praktisch zum Nachschlagwerk wird das Buch durch eine Auflistung der bestehenden interreligiösen Projekte in Gelsenkirchen sowie durch einen Anhang mit Kontaktadressen.

Grundwissen und -kenntnisse vermittele dieses Werk, betont Kirsten Sowa. „Der praktische und lebendige Dialog, das Miteinander findet auf Stadtteilebene statt.“ Das Buch ist zum (Selbstkosten-)Preis von 6 Euro in der Buchhandlung Junius an der Sparkassenstraße erhältlich.