Gelsenkirchen.

Eine neue Faltkarte des Regionalverbandes präsentiert den „Gahlenschen Kohlenweg“. Die alte Fuhrstraße wird seit 2008 und über das Kulturhauptstadtjahr hinaus zur Straße der Kunst. Einige „Kunstmarken“ wurden bereits gesetzt. Weitere sollen bis 2012 folgen.

Den Herner Künstler Helmut Bettenhausen hatte Jahrzehnte lang die Idee beschäftigt, den zwischen 1766 und 1769 für den beschwerlichen Kohletransport von Hattingen zum Lippe-Hafen in Gahlen eingerichteten Fuhrweg durch Kunst wieder erlebbar zu machen.

Schließlich gab Bettenhausen 2005/06 den Anstoß für das 2010-Gemeinschaftsprojekt „Gahlenscher Kohlenweg“, in dem seither Kunstvereine aus Gelsenkirchen, Herne, Dorsten, Bochum und Hattingen zusammenarbeiten.

Eine neue, vom RVR fantasievoll und mit viel Liebe zum Detail erstellte Faltkarte zeigt den nicht immer ohne Mühe rekonstruierten historischen Verlauf des Weges, der knapp zweieinhalb Jahrhunderte später für den Wandel des Ruhrgebiets von der Frühindustrialisierung zur Kulturmetropole steht. Im Steckenverlauf markiert, in Bild- und Textlegenden kurz und präzise beschrieben, finden sich 13 historische Sehenswürdigkeiten (in Gelsenkirchen: Schloss Berge, Fleuthe-Brücke) zwischen Haus Weile in Hattingen und dem ehemaligen Kohlhaus in Gahlen. Die Faltkarte liefert darüber hinaus, wieder in Text und Bild, einen prächtigen Überblick über den zweiten Projektansatz, eine Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart zu schlagen.

Der historische Kohlenweg folgte keineswegs immer altbewährten Pfaden; wurde unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten neu angelegt, war also „künstlich“. Diese „Kunststraße“ wird seit 2008 und über das Kulturhauptstadtjahr hinaus zur Straße der Kunst. Einige „Kunstmarken“ wurden bereits von Mitgliedern der beteiligten Kunstvereine gesetzt, weitere sollen bis 2012 folgen. Im Juli errichten die Gelsenkirchener Ulrich Daduna und Uwe Gelesch an der Stadtgrenze zu Dorsten (Sommerhofsweg), wo gestern die Faltkarte vorgestellt wurde, ihre Spiegel-Installation „Open Space“, die auf die Wechselwirkung von Kultur- und Industrielandschaft im Grenzbereich zweier Revierstädte aufmerksam machen will.

Die Karte kann kostenlos online bestellt werden unter http://shop.metropoleruhr.de