Gelsenkirchen.
An den Realschulen in NRW soll das Fach Wirtschaft verankert werden. Darauf zielt ein Projekt des Schulministeriums ab. Nach den Sommerferien soll das Fach an 30 Realschulen im Lande unterrichtet werden. Auch Gelsenkirchener Schulen wollen mitmachen.
An vielen weiterführenden Schulen ist das Fach „Wirtschaft“ in der einen oder anderen Form etabliert. So gehört es an Haupt- und Gesamtschulen zum Curriculum, an Gymnasien gibt es in der Sekundarstufe I das Fach Politik/Wirtschaft. Auch an den Realschulen in NRW soll das Fach nun verankert werden. Darauf zielt ein Modellversuch, den das Schulministerium nach den Sommerferien starten möchte. Ab dem neuen Schuljahr soll Wirtschaft an 30 Realschulen im Lande unterrichtet werden. Bis Ende Mai haben die Schulen Zeit, sich um einen der Plätze zu bewerben.
„Wir werden uns anmelden“, sagt Andreas Lisson, Schulleiter der Gerhard-Hauptmann-Realschule. „Laut Ausschreibung haben wir zwei Möglichkeiten“, erläutert er. „Einmal könnten wir Ökonomie als Wahlpflichtfach anbieten oder Wirtschaft als eigenständiges Fach. Wir haben uns für die zweite Möglichkeit entschieden.“ Zumal seine Schule schon einige Angebote habe, die in die gleiche Richtung zielen: „Wir nehmen am Planspiel Börse teil und bieten zum Teil auch Kurse in Wirtschaftsenglisch an“, so Lisson.
In der Überlegungsphase
Noch nicht ganz so weit sind die Realschule St.-Michael-Straße und Hagemannshof. „Wir sind in der Überlegungsphase“, sagt Werner Gallmeister (St.-Michael-Straße). „Wir sind aber durchaus interessiert.“ Auch Hans-Jürgen Smula, Leiter der Realschule Hagemannshof, ist interessiert an dem Projekt. „Aber wir müssen das in den entsprechenden Gremien noch besprechen.“
Grundsätzlich sei das Angebot eine gute Idee, sind sich die Schulleiter einig. „Bei Schulabgängern ist das wirtschaftliche Wissen oft nur rudimentär, klagt die Wirtschaft“, schildert Smula. „Und so ganz unrecht haben sie da nicht.“ Das fange bei ganz einfachen Dingen an, ergänzt Kollege Gallmeister: „Wie gehe ich mit Geld richtig um? Das hat auch schon was mit Wirtschaft zu tun. Wir haben auch verschiedene Angebote, um unsere Schüler über die Gefahren rund um das Thema Handy-Verträge aufzuklären.“
Nur ob dafür ein eigenes Fach notwendig sei, darüber ist sich Gallmeister noch nicht ganz sicher: „Wir haben das Thema im Sozialwissenschafts-Unterricht integriert. Und das Interesse der Schüler ist da.“