Gelsenkirchen.

Wird „Miss Deutschland 2010“ eine junge Frau türkischer Abstammung, die sogar aus Gelsenkirchen stammt? Durchaus möglich. Jedenfalls wird von Gelsenkirchen aus die erste „Miss Turkuaz Germany“ gesucht. Und der ist die Teilnahme am „Miss Deutschland“-Finale sicher.

Yildiray Cengiz
Yildiray Cengiz

Der Initiator und Veranstalter des Wettbewerbs sitzt im Wissenschaftspark: Der Diplom-Ökonom Yildiray Cengiz, gesellschaftspolitisch engagiertes Mitglied des Gelsenkirchener Unternehmerverbandes, einst Vorsitzender des inzwischen vom Integrationsrat abgelösten Ausländerbeirats und Geschäftsführer der EKIP Integram Agentur, nennt das Motto der Veranstaltung „Integration und Er-folg in ihrer schönsten Form.“

Die „Miss Turkuaz“ (türkisch für die Farbe Türkis) soll in einer Zeit, in der Integrationsdebatten, Kopftuchdiskussionen und gelegentliche Ehrenmorde das öffentliche Bewusstsein prägen, für die junge, moderne, motivierte türkischstämmige Generation stehen, die in Deutschland längst „angekommen“ ist.

„Wir brauchen“, sagt Cengiz, „Signale, die offen und weithin wahrgenommen werden. Und welches Signal wäre besser geeignet als das der Schönheit.“ Der Wettbewerb, für den Cengiz engagierte Partner überall in der Republik gefunden hat (auch der Bundesvorsitzende der Türkischen Gemeinde in Deutschland, Kenan Kolat, ist dabei) soll zeigen, wie selbstbewusst türkischstämmige Frauen sind. „Ihre Teilnahme ist das klare, eindeutige Bekenntnis: Wir gehören zu dieser Gesellschaft.“ Deshalb auch die automatische Finalteilnahme bei „Miss Deutschland“ (für den Veranstalter MGO ist EKIP seit längerem als Produktionspartner tätig).

Gesucht wird die „Miss Turkuaz“ unter deutschen Staatsangehörigen türkischer Ab-stammung, die zwischen 18 und 26 Jahre alt, die ledig, kinderlos und zwischen dem 3. und 13. Juni zeitlich verfügbar sind. „Am liebsten wäre es mir natürlich, zehn oder zwölf schöne, intelligente, selbstbewusste junge Damen aus Gelsenkirchen kämen ins Finale“, meint Cengiz, „aber das können wir natürlich nicht beeinflussen.“ Der türkischsprachige Rundfunksender Metropol FM, der in Berlin sitzt, aber auch in anderen deutschen Ballungszentrum ausstrahlt und natürlich übers Internet zu empfangen ist, sorgt als wichtigster Medienpartner für bundesweite Verbreitung der Ausschreibung.

Die Bewerbungen werden im Wissenschaftspark gesichtet, das Finale findet am 21. Mai in Köln statt. Der angemessene Ort wird noch ge-sucht. Denn die „Miss Turkuaz“-Wahl soll unbedingt mehr als ein Event und vor allem keine voyeuristische Disco-Belustigung sein, sondern soll ein gesellschaftspolitisches Zeichen setzen. Ein schönes.