Gelsenkirchen. .

In der Kinder- und Jugendklinik in Gelsenkirchen-Buer wurde einem drei Monate alten Mädchen versehentlich ein Fingerglied abgeschnitten. Eine Notoperation zur Rettung des Fingerglieds blieb erfolglos.

Durch einen schweren Fehler in der Kinder- und Jugendklinik Gelsenkirchen ist am 2. März ein drei Monate altes Mädchen an der Hand verstümmelt worden: Bei einem Verbandswechsel wurde dem Säugling das Endglied eines kleinen Fingers abgeschnitten.

In einer rasch eingeleiteten Notoperation versuchte ein Handchirurg, das Fingerglied wieder anzunähen, blieb aber letztlich erfolglos: Da das abgetrennte Glied nicht wieder anwuchs, musste es endgültig amputiert werden.

Schaden eingestanden

Auf Nachfrage der WAZ war der Ärztliche Direkor, Dr. Gerrit Lautner, für keine Stellungnahme zu sprechen. Das Krankenhaus sprach in einer Pressemitteilung von einem „tragischen Unglücksfall, den wir sehr bedauern.“ Man habe bereits „in aller Offenheit“ mit der betroffenen Familie das Gespräch gesucht und „den Schaden immer eingestanden“. Zudem habe man eine außergerichtliche Regelung und die Zahlung eines „angemessenen Schmerzensgeld“ angeboten. Hinsichtlich der Entschädigung haben sich die Versicherung und der Anwalt der Eltern nun „einvernehmlich“ einigen können, sagte Klinik-Sprecherin Sabine Ziegler der WAZ am Donnerstag.

Die Kinder- und Jugendklinik ist dem Bergmannsheil in Gelsenkirchen-Buer angeschlossen und befindet sich in Trägerschaft der Knappschaft. In dem 90 Betten-Haus versorgen 280 Mitarbeiter jährlich rund 12 000 Kinder und Jugendliche ambulant sowie 4000 stationäre Patienten.