Gelsenkirchen..
Der Schacht Graf Bismarck gehört zu einem von 400 Heliumballon-Standorten im Rahmen der Ruhr.2010-Aktion SchachtZeichen. Das Sozialwerk St. Georg bietet am 22.Mai zum Auftakt der Aktion ein Festprogramm - und spannt den Bogen zwischen Gegenwart und Vergangenheit der Anlage.
Schacht Graf Bismarck einst und heute, diesen Bogen spannt das Sozialwerk St. Georg am 22.Mai zum Auftakt der Aktion SchachtZeichen auf dem Gelände an der Üchtingsstraße.
Wenn an diesem Tag um 12 Uhr unter dem Logo SchachtZeichen Ruhr 2010 auch über dieser ehemaligen Schachtanlage ein 3,70 Meter (Durchmesser) dicker gelber Ballon gut 80 Meter in die Höhe gelassen wird, um so neun Tage lang einen alten Standort der hiesigen Kohleförderung zu markieren, will auch das Sozialwerk mit von der Partie sein, um ein wenig aus dem Abseits aufzutauchen.
Eine Art Ghetto
Organisatorin Doris Trimborn spricht mit Bedauern von einer Art Ghetto, was die Lage dieser umgebauten Zechengebäude angehe. Genau dieser Tag soll zeigen, dass sich hier jeder beispielsweise zum gemütlichen Plausch im Kaue-Café treffen kann. Immerhin fasst der obere Bereich der umgebauten ehemaligen Kaue um die 400 Gäste, wäre für allerlei Veranstaltungen geeignet.
Apropos Veranstaltungen: Das Sozialwerk lädt für den Pfingstsamstag (22. Mai) ab 14 Uhr zu seinen nunmehr schon dritten Kunst- und Trödelmarkt auf seinem Gelände ein. Wer also noch ein individuelles Pfingstgeschenk sucht, hier wird für jeden Geldbeutel etwas geboten. Auf dem Platz vor der Kaue wird es eine Bühne geben, auf der ordentlich gerockt und gesungen werden soll. Beteiligt daran sind neben der Bochumer Band „Baked Patatoes“, Walk acts des Zirkus „Ratz Fatz“ der Erler Männerchor, sowie die Tanzgruppe des Tagesstättenverbundes, der „Emschermond“ und die Theatergruppe „Die schwarzen Elemente“. Letztere rekrutieren sich aus Bewohnern der verschiedenen Häuser.
Häuser renoviert
Seit 1967 ist das ehemalige Schachtgelände der Zeche Graf Bismarck im Besitz vom Sozialwerk St. Georg. Das ließ alte Zechenhäuser renovieren und schuf vier weitere Wohn- und Pflegeheime. Inmitten dieses schönen Parkgeländes wohnen und leben seither Menschen aller Altersklassen mit Behinderungen.
Das ist das Heute von Graf Bismarck. Über das Gestern wird am 22. Mai mit Karl-Heinz Galle (76) einer der letzten Bergleute der Schachtanlage aus seinem Leben Unter und über Tage berichten. Und das vor einem eigenen Stand, auf dem er Erinnerungen vom Pütt ausstellt. Und da hat er so einiges zu bieten. Man sollte sich dafür viel Zeit mitbringen.