Gelsenkirchen. .

„Pottstock“ – der Name dieser Musikveranstaltung ist wohl dem legendären Woodstock-Festival nachempfunden. Doch wo damals Gitarren und Schlagzeuge den Ton angaben, liefen in Bismarck am Wochenende vor allem elektronische Beats.

Elektronische Beats wummerten aus den Boxen und versetzten die Trommelfelle der Besucher und den Boden in Schwingungen. Der Untergrund war aber nicht etwa eine Tanzfläche - zumindest ursprünglich nicht als solche gedacht - , sondern eine grüne Wiese. Die Party-Veranstalter Bang Bang Gelsen und Pottcast hatten für Samstag zum „Pottstock“ nach Bismarck geladen.

Der Name ist ganz offensichtlich in Anlehnung an das legendäre Woodstock-Festival von 1969 entstanden. „Wo damals Gitarren und Schlagzeuge den Ton angaben, laufen heute fette Beats“ verriet denn auch der Flyer. Um 12 Uhr öffneten sich die Pforten auf der durchaus Festival-tauglichen Wiese neben dem Bahnbetriebswerk.

Der harte Kern ist weiter am Ball

„Wir haben im Vorverkauf 300 Karten veräußert. Aus Erfahrung rechnen wir aber mit der doppelten Menge“, sagte Ben Küstner von Bang Bang Gelsen am Nachmittag, als sich die Besucher noch auf dem großen Areal verliefen. Mit den Spielarten Minimal, Techno, Techhouse, House und Deep House in den Ohren versuchten sie erste Tanzschritte auf dem Grün oder machten es sich unter den vereinzelten Bäumen gemütlich.

Ganz und gar nicht gemütlich war die letzte Bang-Bang-Gelsen-Veranstaltung. Das Open Air im Amphitheater musste am 3. Juli zur Halbzeitpause beim WM-Kick zwischen Deutschland und Argentinien wegen eines Unwetters abgebrochen werden (die WAZ berichtete). „Das war für unser Image nicht so gut. Ich freue mich, dass der harte Kern weiter am Ball ist“, sagte Florian Beisenbusch von Bang Bang Gelsen.

Feiergemeinde zog weiter in den Ringlokschuppen

Auf einer fest installierten Bühne und unter einem Pavillon standen die DJs Gize, Moräne, Snap, Tiko & Der Trainer, DJ Ferno, Marc Heun, Markus D und Lübcke an den Reglern. Gegen 23 Uhr zog die Feiergemeinde in den benachbarten Ringlokschuppen, wo die DJs ihrer Arbeit in einem Lokführerstand nachgingen. Ein Hauch von Underground lag in der Bismarcker Nacht- und frühen Morgenluft.