1895 wurde die Backtradition der Firma Speith begründet – von Franz Speith mit einem Betrieb in Schalke. In Resse wurde die Unternehmensgeschichte lange erfolgreich fortgesetzt: mit Wohnhaus und Ladenlokal, Bäckerei und Nebengebäuden, Stallungen und Erweiterungspotenzial. Die Betriebsgeschichte endete nach 110 Jahren.

Anfang des neuen Jahrtausends veränderte sich die Situation. „Das Konsumverhalten unserer Kunden änderte sich. Immer mehr Bäcker arbeiteten mit Aufbackprodukten. An den Tankstellen gab es auch an den Wochenenden immer frisch aufgebackene Brötchen. Mit unseren Produkten konnten wir den Geschmack des Publikums nicht mehr so recht treffen. Wir hätten riesige Modernisierungsmaßnahmen umsetzen müssen“, erinnern sich Christa und Rüdiger Barbrock.

Sie ist Enkelin des Bäckereigründers, er führte den Betrieb 18 Jahre lang als Geschäftsführer. Beide entschlossen sich, die Großbäckerei „ordnungsgemäß aufzulösen“ und sich von der Immobilie samt Grundstück zu trennen. Zurück blieb an der Lange Straße, Ecke Isoldenstraße in Resse eine größere Gewerbe-Brache, die seit 2005 nicht gerade an Attraktivität gewonnen hat.

Nun soll sich das Bild nachhaltig ändern. Die Deutsche Reihenhaus AG (DRH) aus Köln baut auf dem Speith-Gelände 34 Reihenhäuser mit Wohngrößen zwischen 81 und 141 m². 24 Exemplare des Modells „Lebensfreude“ und zehn größere des Typs „Familienglück“ sind geplant. „Wir werben mit dem Motto ,Eigentum zum Mietpreis’“, sagt Achim Behn, der bei DRH für die Öffentlichkeitsarbeit verantwortlich ist. Mit entsprechend günstigen Einstiegspreisen geht das Unternehmen an den Markt. Das kleinere Hausmodell ist samt Grundstück ab 119000 Euro zu haben.

Junge Familien, aber auch Paare gehörten zur Zielgruppe, sagt Behn. DRH hat bislang in Marl auf 7000 m² Fläche einen Wohnpark am Theater realisiert, die Alte Brotfabrik ist das zweite Projekt im Ruhrgebiet. Die Vermarktung läuft jetzt an. Der Baustart ist zum Sommer 2010 geplant. „Wir gehen davon aus, dass das ein attraktiver Standort für unser Produkt ist. Die Infrastruktur der Umgebung ist gut“, sagt Behn. Derzeit ist geplant, die 34 Häuser in einem Zug zu bauen. Gesamtinvestition: rund 7 Mio Euro. Zunächst wird jedoch der Abrissbager anrollen – und ein Stück Gelsenkirchener (Back)-Geschichte beseitigen.