Gelsenkirchen.

George Clooney gibt sich im April die Ehre. Natürlich nicht persönlich, sondern „nur“ auf der Leinwand in der Aula der Gesamtschule Ückendorf. Doch für Kinofreunde im Süden dürfte sich damit trotzdem ein Wunsch erfüllen – warten sie doch schon lange auf die zweite Koki-Spielstätte.

Am Mittwoch, 14. April, wird es endlich so weit sein: Sinnigerweise mit der französischen Produktion „Welcome“ nimmt die zurzeit nur in der buerschen Schauburg präsente städtische Filmreihe ihr Programm wieder im Süden auf – sieben Jahre nach dem Aus für die frühere Koki-Spielstätte Apollo auf der Bahnhofstraße.

„Das hier ist ein richtiger Kinostandort“, sagt Kulturreferatsleiter Volker Bandelow. Die wöchentlichen Vorführungen (immer wieder mittwochs um 19.30 Uhr; möglichst auch in den Ferien) in der Gesamtschule sollen nicht den Charakter eines Schulprogramms bekommen, betont der Stadt-Mitarbeiter.

Mit Mitteln aus dem Stadtteilprogramm Südost wurden in der Schule die baulichen und technischen Voraussetzungen geschaffen, um eine Aula mal eben in einen Kinosaal mit 112 Plätzen verwandeln zu können. Zur professionellen Ausstattung gehören nun unter anderem ein 16-mm-Projektor (mit einem in der Aula errichteten „Kabäusken“), eine große Leinwand und eine Dolby-Surround-Tonanlage. Für die Verdunklung des Raums sorgen schwarze Vorhänge.

„Wir werden noch einiges tun, um hier die Anmutung von Kino zu verstärken“, sagt Uwe Gerwin vom Stadtteilbüro Südost. Die wichtigste Aufgabe in diesem Zusammenhang konnte bereits abgehakt werden: Jens Masuch vom benachbarten Bauspielplatz-Förderverein Rappelkiste hat fürs Kommunale Kino eine Popcorn-Maschine organisiert.

Masuch ist einer von rund 15 ehrenamtlichen Gründungsmitgliedern des Filmclubs Süd, der federführend den Laden, sprich: das Kino schmeißen soll. Aus den unterschiedlichsten Zusammenhängen kommen die Filmclubberer: der (Ex-)Gesamtschüler Rouven Leidag findet sich beispielsweise ebenso in dieser Gruppe wie die stellvertretende Gesamtschulleiterin Alrun ten Have, Katrin Stoppel vom Jugendtreff „Ücky“ oder Ingrid Stange vom Verein „Schule im Stadtteil“. Professionelle Unterstützung erhalten sie bei den Vorführungen von einem Filmvorführer der buerschen Schauburg.

Mit der Koki-Erweiterung wolle die Stadt aber nicht nur das Kulturangebot erweitern, so Volker Bandelow, sondern auch die Schule stärker als bisher für den Stadtteil öffnen. Und auch die Schülerschaft soll möglichst eingebunden werden, so Alrun ten Have.

Zum Programm: Fürs Koki in der Gesamtschule wird einer der beiden Filme ausgesucht, die in der Schauburg im Wochenprogramm zu sehen sind. Die jeweilige Auswahl nimmt der Filmclub vor. Für den letzten April-Termin entschied sich dieses Gremium wie schon anfangs erwähnt für George Clooney statt für Stieg Larsson. Und vielleicht spielte dabei ja auch der Titel des Films eine kleine Rolle – könnte man „Verdammnis“ doch auch als schlechtes Omen für die neue Spielstätte im Süden werten.