Gelsenkirchen.
Die schwarz-grüne Mehrheit im Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) hat die Einführung des Sozialtickets für Hartz-IV-Empfänger und Geringverdiener vorerst vom 1. August auf den 1. Januar verschoben.
Zuvor soll es aber eine „Marktforschungsanalyse“ über die durch das Ticket entstehenden Kosten geben.
Die SPD-Ratsfraktion bezeichnet die Verschiebung durch CDU und Grüne als „ein durchsichtiges, wahltaktisches Manöver“. Das zum 1. August versprochene Sozialticket hätte wohl bis zu 38 Mio Euro gekostet, so SPD-Fraktions-Vize Axel Barton, der auch der VRR-Verbandsversammlung angehört. Vor der Landtagswahl habe man wohl nicht mehr die Katze aus dem Sack lassen wollen, wem man die Kosten aufbürden wolle. Als Alternative zum Sozialticket werde in der SPD zurzeit über ein preiswertes Basisticket für alle ÖPNV-Nutzer nachgedacht, so Axel Barton. Das hätte u.a. den Vorteil, dass jegliche Bürokratie wegfalle.
„Das Sozialticket wird zum 1. Januar 2011 auf VRR-Ebene eingeführt.“ Diese Prognose wagt CDU-Kreisvorsitzender (und VRR-Verbandsversammlungsmitglied) Guido Tann auf Anfrage der WAZ. Man habe auch wegen der Proteste von VRR -Verkehrsunternehmen die Einführung noch einmal verschoben.
„Wir wollten einen Schnellschuss verhindern“, sagt Tann. Dass die ursprüngliche (Schnellschuss-)Planung dem Landtagswahlkampf geschuldet war, weist der Christdemokrat zurück.