„Es war einmal...“ Mit dieser Einleitung beginnt wohl so ziemlich jedes Märchen von Rang und Namen. Doch nicht jedes Märchen, das traditionell beginnt, muss auch so enden.

Das stellte eine Hand voll Kinder unter Beweis. Denn zum Abschluss des Ferienprogramms des Jugendheims „Die Villa“ in Heßler die Kinder sich selbst als Schauspieler in ihrem eigenen Film versuchen. Die Ergebnisse schauten sie sich gestern gemeinsam an. Dabei zeigte sich, wie kreativ, verrückt und fantasiereich die Ideen der 41 Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren waren.

Insgesamt haben die Kinder fünf Filmchen à drei Minuten in kleineren Gruppen produziert. „Das ist mal eine ganz andere Art für die Kinder, ihre Kreativität und Fantasie auszuleben“, sagte Marion Krenz, Leiterin der Villa.

Dreieinhalb Wochen haben die Mädchen und Jungen im Ferienprogramm die unterschiedlichsten Abenteuer erlebt. Sie konnten basteln, toben und sich ausprobieren. „Eine der besten Aktionen war die, bei der wir selber Kerzen gemacht haben“, sagt Carina (8). Der Filmdreh war noch ein kleines Abschlusshighlight.

Dementsprechend gespannt waren die Kids deshalb auch auf die Ergebnisse ihres eigenen Films. Während der Eine nervös auf seinem Stuhl herumzappelte, versteckte die Andere sich unter der Kapuze. „Ich will mich da gar nicht sehen“, jammerte das kleine Mädchen, konnte es jedoch nicht lassen, doch ab und an an der Kapuze vorbei zu linsen.

Der erste Film, den sie sehen ist die Neuauflage eines Klassikers: Schneewittchen. Vergnügt guckten sich die Kids ihr Werk an. Lachten über sich und ihre Mitstreiter, waren stolz auf ihre kleine Produktion. Film Nummer zwei, „Der geheime Pfannenwender“, lebt von einem klamaukigen Witz, der aber alle mitreißt und viel Spaß an der Sache vermittelt.

„Die Filme waren von der Ideenfindung bis zur Umsetzung Sache der Kinder“, sagt Krenz. Überall entdeckt man den kindlichen Fingerabdruck. So reicht ein schüchterner Kuss auf Schneewittchens Hand, um sie zu erlösen, schon ist ein schockiertes „Iiiih“ die Reaktion der Kinder.

Doch von dem kurzen Schockmoment erholen sich alle schnell und lachen gemeinsam über den alternativen Schluss. Da tanzen nämlich alle gemeinsam zu „Alors on danse“ von Stromae.

Spielfreude, Kreativität und kindliche Leichtigkeit - all das transportierten die kleinen Beiträge. Genauso habe Krenz die Ferien-Kinder auch erlebt.