Gelsenkirchen.

Abiturient Christian Meulenberg steht bei den Karl-May-Festspielen Winnetou als Cowboy-Komparse zur Seite.

Wer würde nicht gerne einmal berühmte Fernsehstars hautnah erleben und gemeinsam mit ihnen in einer Bühnenshow auftreten? Ein Traum, der sich für Christian Meulenberg erfüllt hat.

Der 20-Jährige Gelsenkirchener ist noch bis zum 5. September Statist bei den Karl-May-Spielen in Bad Segeberg (Schleswig-Holstein) zu sehen. Einen ganzen Sommer lang sorgt er als junger Cowboy mit für Action im Kalkbergstadion. Ganz dicht an berühmten Schauspielern wie Erol Sander, Ingo Naujoks und Eva Habermann.

Cowboy im Wilden Westen von Bad Segeberg – wie wird man das? „Im März habe ich mich zur Aufführung von „Halbblut“ als Statist beworben“, sagt Christian Meulenberg, der erst vor wenigen Monaten sein Abitur an der Gelsenkirchener Gesamtschule Berger Feld gemacht hat. „Ich möchte einmal Schauspieler werden“, sagt der junge Mann selbstbewusst. Nun ist Christian Meulenberg seinem Ziel ein gutes Stück näher gekommen. Aus 150 Konkurrenten wurde er zusammen mit 56 anderen ausgewählt.

„Die Komparsen müssen sportlich und teamfähig sein“, fordert die Kalkberg GmbH als Veranstalter. Sportlich ist Christian Meulenberg und auch kampfsporterfahren – gehörte er doch bis 2007 der Deutschen Karate Nationalmannschaft an. Er war 2006 und 2007 Landesmeister von Nordrhein-Westfalen. Beste Voraussetzungen also, um im Wilden Westen seinen Mann zu stehen – als rauflustiger Cowboy, Seite an Seite mit Erol Sander („Mordkommission Instanbul“, „die Alpenklinik“), einem der meistbeschäftigten Fernseh-Stars in Deutschland.

Für einen angehenden Schauspieler ist dies wie ein Ritterschlag. Aber auch von den anderen TV- und Filmprofis wie Eva Habermann („Kreuzfahrt ins Glück“), die auch schon in sexy Posen für Hochglanzmagazine posierte, oder Ingo Naujoks („Tatort“), der sich gerade zu einer Art Werbe-Ikone mausert, lässt sich viel lernen.

Daher schlug Christian Meulenberg auch gern sein Wigwam in Bad Segeberg auf. Während der Saison wohnt er vor Ort in einer Ferienwohnung. Jede Woche, donnerstags bis sonntags, tritt er in insgesamt 72 Vorstellungen gegen Rothäute und weiße Bösewichter an.

Doch, was ist das für ein Gefühl, plötzlich vor bis zu 10 000 Zuschauern auf der Bühne zu stehen? „Anfangs hatte ich noch ein bisschen Gänsehaut, aber inzwischen habe ich mich daran gewöhnt“, sagt Christian Meulenberg schon fast professionell.

Während der vergangenen Wochen aber machte aber besonders eines den mehr als 80 Darstellern zu schaffen: Die große Hitze. „Da mussten wir viel trinken und die Zähne zusammen“, erzählt Christian, „denn bei Temperaturen von ungefähr 56 Grad in der Arena zu spielen, war schon sehr anstrengend.“

Auch blaue Flecken und kleinere Verletzungen machen Christian Meulenberg nichts aus: „Es kommt öfters vor, dass man sich weh tut, aber man darf sich nicht unterkriegen lassen.“

Ein Wort zu den Stars an seiner Seite. Christian Meulenberg: „Alle Stars sind sehr nett, bodenständig und stets gut gelaunt.“ Das ganze Ensemble versteht sich super und ist ein klasse Team. Das findet auch das Publikum, darunter viele Urlauber aus Nordrhein-Westfalen. Kürzlich wurde die 100 000er Besucher-Marke „geknackt“. Bis Saisonende sind es noch rund 30 Vorstellungen, so dass die Veranstalter wie im Vorjahr auf mehr als 300 000 Zuschauer hoffen. Eine tolle Quote – auch für Christian Meulenberg.