Gelsenkirchen.

Häufig im Stau steckende Autofahrer dürften es für ein Gerücht halten, aber Fakt ist: Seit dem Jahr 2000 ist die Zahl der Autos auf Gelsenkirchener Straßen rapide gesunken. Insgesamt verzeichnete die Verwaltung bei ihren Verkehrszählungen in diesem Zeitraum ein Minus von rund 10 Prozent.

In den vergangenen Jahren sind jedoch nur noch leichte Rückgänge zu verzeichnen. Keinerlei verkehrliche Auswirkungen hat aus Sicht der Verwaltung allerdings die Einrichtung der Umweltzonen.

Das berichtete am Mittwoch die städtische Verkehrsplanerin Bettina Lenort der Politik im Verkehrs- und Bauausschuss. Auch eine anstehende Verschärfung der Regelung (Autos mit roten Plaketten sollen nicht mehr in die Umweltzonen fahren) werde keine Auswirkungen haben.

Abwrackprämie führt zur vermehrter Anschaffung schadstoffarmer Autos

Schlussfolgerungen über Sinn und Unsinn der umstrittenen Umweltzonen seien aus dieser Beobachtung aber noch nicht zu ziehen, betonte Dennis Melerski (Grüne). Denn: Ziel der Umweltzonen sei die Senkung der Feinstaubbelastung. Darüber werde es vom Landesumweltamt aber erst in der zweiten Jahreshälfte konkrete Aussagen geben, teilte die Verwaltung mit. Was die Stadt aber schon jetzt sagen kann: Vor allem durch die „Abwrackprämie“ sei eine vermehrte Anschaffung von schadstoffarmen Autos festzustellen.

Zurück zur Verkehrszählung: Für ihre nach den Sommerferien des vergangenen Jahres durchgeführte Erhebung zählte die Stadt auf den wichtigsten die Stadtgrenzen schneidenden Hauptverkehrsstraßen über einen Zeitraum von 24 Stunden insgesamt 176 200 Kraftfahrzeuge. 2008 waren es noch 179 700. „Der Rückgang ist wohl vor allem auf das Schrumpfen der Stadt und die wirtschaftliche Situation zurückzuführen“, so Bettina Lenort.

Leichter Aufwärtstrend bei Bus und Bahn

Analog zum Rückgang der Autos ist ein leichter Aufwärtstrend bei der Nutzung von Bus und Bahn festzustellen. Laut Geschäftsbericht der Bogestra konnte die Marke von 140 Mio Fahrgästen im Jahr 2008 knapp überschritten werden. Das bedeutet eine Steigerung von 1,9 Prozent. Diese Entwicklung setzte sich auch im ersten Halbjahr 2009 fort.

Der Vergleich mit den Fahrgastzahlen aus dem Jahr 2000 zeige eine Zuwachsrate von rund 30 Prozent, so die Verwaltung. „In den Jahren 2001 bis 2003 fand ein sprunghafter Anstieg auf das heutige Niveau statt“, heißt es weiter. Die Stadt sieht dies vor allem in der Einführung des Schokotickets begründet. Nach einem leichten Rückgang im Jahr 2004 hätten sich die Fahrgastzahlen mit einem leichten Aufwärtstrend auf die heutige Zahl eingependelt.