Gelsenkirchen.

Im Berufskolleg an der Königstraße kämpften sieben Köche um die regionale Meisterschaft und acht Hotelfachfrauen um „Pleiss Kreativ Pokal“ in Sachen Service.

Für Dejan Ademi (22) wird’s eng. In wenigen Augenblicken werden die Vorspeisen aufgetragen. Seine Kontrahenten sind schon fertig. Er beugt sich über die Teller und schichtet nochmal sein Lachscarpaccio um. „Nummer Eins, schaffen Sie das noch?“ – Prüfer Peter Schneider schaut zur Uhr, macht Druck.

Bei der Gesellenprüfung wäre an dieser Stelle Schluss für den Auszubildenden der Gastronomie „ProSen“ in Bottrop. Zum Glück ist das hier die 31. Regionale Meisterschaft für Köche - da wird schon mal ein Auge zugedrückt. Fehler wirken sich dennoch auf das Endergebnis aus. Das gilt für Dejan Ademis genau so wie für seine Mitstreiter, die sich mit ihm die Großküche im Berufskolleg Königstraße teilen.

Tische symetrisch decken

Während sechs Köche und eine Köchin ihre Menüs zubereiten, kümmern sich acht Hotel- und Restaurantfachfrauen – ebenfalls im dritten Ausbildungsjahr – um den Service. Für sie geht es um den „Pleiss Kreativ Pokal“. Um den zu bekommen, muss jede von ihnen unter anderem einen Tisch für das Vier-Gänge-Menü eindecken, das die Köche nebenan zubereiten. „Alles muss schön symetrisch sein. Und der Abstand zur Tischkante muss gewahrt sein - ein Fingerbreit“, erklärt Kristina Bergermann (22) vom Heiner’s in Horst und zeigt auf Gläser, Besteck, Tischdecke und Deko.

Außerdem müssen die acht Gastro-Damen für den Pokal getrennt voneinander Campari und Tequila an Geruch und Farbe ausmachen, und eine Papaya und ein Römerglas erkennen. „Ich habe mich für den Wettbewerb angemeldet, weil das eine gute Übung für die Abschlussprüfung im Sommer ist“, sagt Teilnehmerin Corinna Otto (23), während die 35 „Versuchskaninchen“ – darunter OB Frank Baranowski (Schirmherr), Sozialdezernentin Henriette Reker und Joachim Gill, Bezirksbürgermeister West – den hergerichteten Speisesaal betreten.

Koch-Lehrling Fabian Klimowski (23) schiebt sein Dreierlei Lachswürfel in den Heißluftdämpfer. Wie alle anderen Teilnehmer hat er die Meisterschafts-Aufgabe vor vier Wochen zugeschickt bekommen. Die sieht Lachs als Vorspeise, Entenbrust, Kalbskeule oder Roastbeef als Hauptgang und Grieß oder Mascarpone als Dessert vor. Davon abgesehen gibt es keine Spielregeln. „Das Dreierlei sieht einfach schön aus“, begründet Fabian Klimowski seine Speisen-Zubereitung.

„Wir achten auf Sauberkeit, Arbeitstechnik und Kreativität“, sagt Prüfer Thomas Püttmann. Und da muss ihn und seinen Kollegen Dejan Ademi überzeugt haben – trotz der Verzögerung zu Beginn. „Es sah schlecht für ihn aus. Aber sein Rumpsteak hat ihn rausgerissen“, sagt Heinrich Wächter vom Köche-Club Gelsenkirchen. Den „Pleis Kreativ Pokal“ sichert sich Kristina Bergermann mit einem Heimsieg.