Gelsenkirchen.
„Wir sind an allem interessiert“ - mit diesen Worten lädt der Leiter des Kulturhauptstadtbüros die breite Masse der Künstler ein, sich am Gelsenkirchener Kulturhauptstadtprogramm zu beteiligen. Das Interesse gilt vor allem der darstellenden Kunst.
Wir sind an allem interessiert“, meint der Leiter des Kulturhauptstadtbüros, Volker Bandelow. Künstlerinnen und Künstler haben vielfältige Möglichkeiten, sich an den zahlreichen städtischen Veranstaltungen im Rahmen des 2010-Programmes zu beteiligen.
Eine kleine Einschränkung schiebt Bandelow nach. Das Interesse gilt allem - nur nicht gerade der bildenden Kunst. Was keineswegs diskreditierend gemeint ist. Aber bildende Kunst zählt nun mal nicht unbedingt zu den darstellenden Künsten. Im Gegensatz zu „Performing Arts“ wie Musik, Tanz, Theater, Kleinkunst in allen Facetten bis hin zu Zauberei, Jonglage oder Feuerspucken.
Kultur in der Bahn
Lokalen Künstlerinnen und Künstlern aus solchen Bereichen soll die Möglichkeit gegeben werden, sich an den zahlreichen städtischen Veranstaltungen im Kulturhauptstadtprogramm zu beteiligen. Etwa am 11. Juni, wenn während der „Local Heroes“-Woche die Bahnlinien 301 und 302 zu Kultur-Trams werden. In den Straßenbahnen, und auf Stationsbühnen an fünf Haltestellen, können sich dann alle erdenklichen Spielarten städtischer Kultur präsentieren.
„Wir hätten Sie gern dabei“, umwirbt der entsprechende Aufruf des Kulturhauptstadtbüros potentielle Teilnehmer; und um erst gar nicht den Verdacht aufkommen zu lassen, die Stadt wolle sich doch nur auf Kosten der freien Szene profilieren, heißt es dann ein paar Zeilen weiter: „Wir möchten Ihnen auch eine Aufwandsentschädigung im Rahmen unserer Möglichkeiten gewähren. Was stellen Sie sich vor?“
Die freie Szene erfassen
Eingehende Vorschläge, Anträge, Bewerbungen zu sichten, zu bearbeiten, mit den Arbeitsgruppen abzustimmen ist ein Arbeitsbereich von Claudia Keuchel. Die 43-jährige Kulturmanagerin, die zuletzt zehn Jahre bei den Kulturbetrieben Unna (Schwerpunkt Soziokultur, Kulturförderung) und davor zehn
Jahre in der Lindenbrauerei tätig war, ist seit dem 1. Januar 2010 neue Referentin für Kulturförderung und freie Kulturarbeit. Mittelfristig will Claudia Keuchel (was bisher aus Stellenplangründen nur unzureichend geschehen konnte) die freie Szene möglichst vollständig erfassen, den Austausch zwischen dieser und dem Kulturreferat intensivieren, will zu einer besseren, effektiveren Vernetzung und Bündelung der kreativen Kräfte und damit letztlich zu einer Stärkung der Szene beitragen.
Zu einer Stärkung beitragen sollen auch die vielfältigen Beteiligungsmöglichkeiten Gelsenkirchener Künstlerinnen und Künstler an den städtischen Kulturhauptstadtprojekten. Die Tische und die Spielfläche zum Beispiel, die die Stadt während des „Still-Lebens Ruhrschnellweg“ am 18. Juli errichtet, bieten die große Chance, sich einem ungleich größeren als dem üblichen lokalen Publikum zu präsentieren. Und auch im Rahmen der wieder von Rolf Wagemann organisierten internationalen Jazztage (3.-5.September), die diesmal ebenfalls zu den 2010-Projekten gehören, wird die Stadt eine eigene Bühne für lokale Jazzer errichten. Für junge Bands dürfte das „Rockschiff“, das am 13.7. und am 14.8. über den „Kulturkanal“ schippert, besonders attraktiv sein. Möglichkeiten unterschiedlichster Art bietet auch die „Lange Nacht der Jugendkultur“ am 3.7.
Nach dem eindrucksvollen Lichterfest im Landschaftspark Mechtenberg („Zwei Berge - eine Ku8lturlandschaft“)lädt das Kulturhauptstadtbüro zudem alle Bürger ein, sich auch an der Gestaltung der drei noch ausstehenden Bürgerfeste zwischen Hijmmelstreppe und Mechtenberg zu beteiligen: Beim Frühlingsanfang „Rund ums Ei“ am 20.3., beim „Strohfest“ (21..8.) und bei der „Vogelscheuchenparade“ (31.10.)
Wer mitmachen will, wendet sich am besten per E-Mail an referat.kultur@gelsenkirchen.de.