Gelsenkirchen. Was macht es für einen Unterschied, ob Weiberfastnacht in Köln oder in Gelsenkirchen gefeiert wird? „Wenn et jeit“, dann flippen alle aus. Wobei es im Festzeit an der Königswiese diesmal richtig „kölsch“ zuging. Die legendäre Band „De Räuber“ war aus der Domstadt angereist.

Nach 15 Jahren habe man es endlich geschafft, sie nach Gelsenkirchen zu holen, freute sich Hans-Georg Schweinsberg, Sitzungspräsident des

Altweiber im Festzelt an der Königswiese in Gelsenkirchen am Donnerstag, 11.02.2010. Foto: Heinrich Jung WAZFotoPool
Altweiber im Festzelt an der Königswiese in Gelsenkirchen am Donnerstag, 11.02.2010. Foto: Heinrich Jung WAZFotoPool

Festkomitee Gelsenkirchener Karneval, über den hohen Besuch vom Rhein. Anscheinend rechnet er aber auch nicht damit, dass sie noch einmal kommen.

Denn sonst hätte er den Kalauer über den Platzverweis von Prinz Poldi beim Pokalspiel Köln gegen Augsburg vielleicht in der Tasche gelassen. Auf ihren Lukas lassen die Kölner nämlich nach wir vor nichts kommen. Aber wahrscheinlich sind „De Räuber“ gar nicht nachtragend.

Überhaupt ging’s harmonisch zu beim Karnevalgesellschafts-übergreifenden Rathaussturm auf der Königswiese. Auffallend viele Cops – ausschließlich weiblich – verstanden sich prächtig mit Sträflingen und Panzerknackern, Cowboys vertrugen sich mit Indianern, Amy-Winehouse-Klone kamen mit Stewardessen klar und Engel und Teufel prosteten sich zu. Dazu gab es an den Knotenpunkten vor den Theken auch reichlich Gelegenheit. Teilweise ging es nicht mehr vor und zurück.

Da hatten die Garden auf der Bühne bei ihren Tanzeinlagen schon mehr Platz. Den Anfang machte die Prinzengarde der Erler Funken. Die große Garde vom KC Grün-Weiß Resse zeigte einen Showtanz, die gemischte Tanzgarde der Bismarcker Funken ihren Gardetanz und von der KG Piccolo schwang das Traditionscorps die Beine. Außerdem traten die Flying Steps des KC Astoria und das Männerballet „Energiebündel“ der KG Narrenzunft auf.

Das Trio „Showtime Company“ sorgte dabei für die richtige Musik.

Zu dritt machte auch die Schlagerformation „Playa Rouge“ Stimmung im Festzelt. In die gleiche musikalische Kerbe schlug außerdem noch der Sänger Jörg Bausch. Und irgendwann ging dann nicht nur „et Trömmelche“ nach Hause, sondern auch die Jecken.