112 Mädchen und Jungen unter 15 Jahre wurden 2009 in Unfälle verwickelt. Zwei weniger als im Jahr zuvor. Besonders unfallträchtig sind auch junge Männer unter 25Jahre. 185 junge Erwachsene wurden bei Unfällen verletzt. Die Polizei fährt spezielle Präventionsprogramme.

Als Fußgänger verunglückten dabei 49 Kinder, weitere 35 mit dem Rad. Als Mitfahrer traf es 28 Kinder. Insgesamt, weist die Verkehrsstatistik der letzten fünf Jahre aus, sinkt die Zahl der verunglückten Kinder kontinuierlich – allerdings von hohem Niveau aus.

„Kinderunfällen gilt unser besonderes Augenmerk bereits im dritten Jahr. Im Land hatten wir fast die Rote Laterne gehabt. Jetzt haben wir uns etwas abgesetzt, müssen aber noch besser werden“, findet Polizeipräsident Rüdiger von Schoenfeldt. Derzeit rangiert das Präsidium Gelsenkirchen auf Rang 39 von 47 im Land.

„Die Zielgruppe, die uns nach wie vor am meisten Kummer macht, sind junge Erwachsene. Vor allem die jungen Wilden“, also Männer unter 25 Jahre, zählt Jürgen Schlöhlein, der Direktionsleiter Verkehr dazu. Als aktive und passive Verkehrsteilnehmer wurden 173 (2008: 169) leicht und zwölf (25) schwer verletzt. Vor allem als Autofahrer brachten sich junge Männer in Gefahr. 96 hatten Unfälle, 10,3 % mehr als 2008. „Damit können wir uns nicht zufrieden geben“, findet Schlöhlein. Entsprechend hat die Behörde ihre Strategie ausgerichtet und setzt verstärkt auf Prävention.

Walking Bus für Kinder in Marsch gesetzt

Für Kinder wurde beispielsweise der „Walking Bus“ in Marsch gesetzt. Grundschüler treffen sich an verschiedenen Haltestellen und gehen in der Gruppe und begleitet von Erwachsenen zur Schule. Das Projekt ist noch in der Erprobung. „Wir gucken, wie es läuft und wie lange man das durchhält“, sagt der Polizist. Intensiviert wurde die Schulwegüberwachung, kontinuierlich laufen Geschwindigkeitskontrollen. Schwerpunkte waren und sind Schalke, Bismarck, Altstadt, Bulmke, Buer und Horst. Speziell an Jugendliche richtet sich der neue „Crash-Kurs“. Mit teils recht drastischen (Versicherungs)-Filmen, Polizei-Fotos und Berichten von Unfällen im Stadtgebiet sollen ältere Schüler für die Gefahren durch Raser oder Drogen am Steuer sensibilisiert werden (WAZ berichtete). Oft, weiß Schlöhlein, erreiche man gerade die jungen Frauen, die später als Fahrerin und vor allem auch als Beifahrerin Einfluss nähmen.

In der Summe ging die Polizei 34 287 mal gegen Verkehrssünder vor. 23 263 mal blieb es bei Verwarnungsgeldern, Anzeigen wegen Ordnungswidrigkeiten gab es in 9780 Fällen, zudem wurden 1244 Strafanzeigen geschrieben. Spitzenreiter: „Nichtangepasste Geschwindigkeit“ – sie wurde 9873 mal geahndet. Wegen nicht angelegter Gurte oder Kinder-Rückhaltesysteme wurden 6074 Fahrer belangt, 328 Anzeigen gab es nach Alkoholfahrten.