Eine Woche lang haben sie sich auf der Bühne des Kleinen Hauses des Musiktheaters abgewechselt, haben gegen das Lampenfieber angekämpft und die Ergebnisse monatelanger Probenarbeit vor großem Publikum unter professionellen Bühnenbedingungen vorgestellt. Am Wochenende gingen die zehnten Schultheatertage zu Ende.

Freitagabend hatte es nochmal eine Produktion gegeben, die (ähnlich wie z.B. das Caravaggio-Projekt des Ricarda-Huch-Gymnasiums) gängige Muster durchbrach und Theater als Gesamterlebnis präsentierte. Das Gladbecker Heisenberg-Gymnasium stellte unter der Leitung des Gelsenkirchener Autoren und Pädagogen Bernd Matzkowski seine neueste Inszenierung „Rain - Ein kleines Programm über den Regen“ vor.

Der Titel ist Programm: Regen als Naturereignis, im übertragenen Sinn aber auch als emotionaler Zustand wird von allen möglichen Seiten beleuchtet. Lexikoneintrag und Bibelzitat zur Sintflut, eine Gegenüberstellung der Werther-Versionen von Goethe und Plenzdorf, inszenierte Songtexte von Silbermond oder den Fantastischen Vier - die unterschiedlichsten Texte ergänzen sich pantomimischer, darstellerisch oder rezitatorisch zu einer kurzweiligen Collage.

Am Samstag versammelten sich dann alle Teilnehmer zur Abschlussveranstaltung im MiR - wer würde den in diesem Jahr erstmals ausgelobten Preis für die beste Ensembleleistung erhalten? Der Jury (besetzt mit Schülern des Schalker Gymnasiums) war die Wahl nicht leicht gefallen, aber sie entschieden sich letztlich für „The Secret Diary Of Adrian Mole“ vom Annette-von-Droste-Hülshoff-Gymnasium. „Das Zusammenspiel des Ensembles war in sich sehr homogen“, hieß es in der Begründung.

Damit die anderen Gruppen nicht leer ausgingen, erhielten alle eine Teilnahmeurkunde aus den Händen der Intendanten Michael Schulz (Musiktheater) und Michael Gees (Consol Theater). Über die konzeptionellen Änderungen sind die Veranstalter glücklich: „Der Austausch der Gruppen untereinander ist stark angeregt worden, da sind wir auf dem richtigen Weg. Natürlich kann man immer noch irgendetwas optimieren“, so Sebastian Müller, Theaterpädagoge am MiR. Persönlich freut er sich über das hohe Potenzial in Gelsenkirchen und Umgebung: „Es waren sehr beeindruckende Inszenierungen auf hohem künstlerischen Niveau dabei.“