Gelsenkirchen.

Er hat Tradition: Der Kulturempfang der Stadt in der Flora, der zum Familientreffen der Kulturschaffenden geworden ist. Hauptthema diesmal natürlich die Kulturhauptstadt.

„Das Kraftwerk für die Kultur ist am Netz“, hätte man – das Motto aus einem der beeindruckenden neuen Stadt-Imagefilme aufgreifend – den Abend überschreiben können. Von pessimistischer Grundstimmung nicht viel zu spüren. Stattdessen (trotziger?) Optimismus beim traditionellen Kulturempfang in der Flora, auf dem Kulturdezernent Manfred Beck diesmal auf eine lange programmatische Rede verzichtete.

Im Mittelpunkt des fröhlichen „Familientreffens“ der Kulturschaffenden stand, zwischen musikalischen Einlagen (ein Gitarre-Akkordeon-Duo) und Ausschnitten aus Image- und 2010-Filmen, die selbstbewusste Vorstellung einiger Höhepunkte der Gelsenkirchener Kulturhauptstadt-Aktivitäten.

Bevor Manfred Beck zu diesem Zweck an den Leiter des Kulturhauptstadtbüros, Volker Bandelow, übergab, dann doch ein paar grundsätzliche Worte, um die ein Kulturdezernent in diesen Tagen wohl nicht herumkommt. Beck sprach kurz, dabei den Part des Finanzhüters übernehmend, vom Kraftaufwand, zu dem die wirtschaftliche Lage zwinge, von der Unmöglichkeit, einen ausgeglichenen Haushalt zu erstellen. Es gebe keinerlei Kürzungen in jenem Etatbereich, der dem Kultur-Referat zur Verfügung steht.

Neuer Bücherbus

Das Konzept der Fahrbibliothek bleibe erhalten, nachdem dank Sparkasse (Ankauf) und Energieversorger ELE (Übernahme der Mehrkosten für Autogas) ein neues Fahrzeug den alten maroden Bücherbus ersetze, der die Umweltzonen nicht mehr befahren durfte. Die im Moment so heiß diskutierte Spar-Million für das Musiktheater im Revier nannte Beck eine „ambitionierte Zielvorgabe“. Das war’s.

Der letzte Punkt der kurzen Eröffnungsrede war spürbar eine Herzenssache. Es ging um die Aktivitäten von Pro NRW, um die Unmöglichkeit, der rechtsextremen Partei die Anmietung des Schlosses Horst zu verweigern, ohne alle demokratische Parteien ebenfalls am Zugang zu hindern. „Lassen Sie uns gemeinsam alles tun um zu verhindern, dass diese Organisation weiter an Boden gewinnt“, erklärte der Kulturdezernent