Gelsenkirchen. .

Es ist nicht auszuschließen, dass sich Menschen in diesen Tagen in der Schauburg eine Kinokarte kaufen. Und zwar nicht, um sich anschließend einen Film anzusehen. Sondern: um im Foyer nach oben zu schauen – und einfach nur zu staunen.

Nach einem neunmonatigem Umbau ist dort nämlich wieder die alte Lichtdecke mit dem Original-Metallornament aus den 20er Jahren zu bewundern. Seit der Errichtung des Lux-Kinos vor mehr als 30 Jahren strömt damit erstmals wieder Tageslicht ins denkmalgeschützte Foyer des denkmalgeschützten Buerschen Filmpalasts. Eine zweite, kleinere Lichtöffnung wurde über dem Treppenaufgang zum Lux freigelegt. „Das ist einfach toll! Das Foyer bekommt dadurch eine ganz andere Wirkung“, schwärmt Kinobetreiber Michael Meyer. Das lange Warten habe sich gelohnt.

Die Hauseigentümerin Stadt hat die Wiederherstellung dieses Kleinods im Zuge der notwendigen Erneuerung des Brandschutzes im Kino und der benachbarten VHS finanziert. Kostenpunkt: insgesamt 370 000 Euro.

Und wie schon Mitte der 90er Jahre nach Meyers Übernahme der Schauburg gab es auch diesmal eine positive Überraschung: Während damals unter dem hässlichen Noppenboden im Foyer Sollnhofer Platten zum Vorschein kamen, ist diesmal unterm alten Teppich vorm Lux der historische Steinholzbodenbelag zu Tage getreten.

Nur noch einige kleinere Arbeiten stehen nun in der Schauburg an, dann ist der langwierige Sanierungs- und Modernisierungsprozess (siehe auch unten) vorerst abgeschlossen. Die Betonung liegt allerdings auf „vorerst“, denn: Auf das 1929 erbaute Kino wartet ein möglicherweise noch viel größerer V’eränderungsprozess. Inzwischen liegt der Verwaltung nämlich eine Machbarkeitsstudie des renommierten Essener Architektenbüros Böll vor. Dieses hatte untersucht, wie und mit welcher Nutzung man das benachbarte leer stehende Ladenlokal in den Kino-Komplex einbeziehen kann.

Die Stadt hält die Ergebnisse noch unter Verschluss. Zunächst müsse die Verwaltung die Studie intern beraten, bevor sie dann „nach der Sommerpause in die politische Diskussion eingebracht wird“, so Kulturreferatsleiter Volker Bandelow zur WAZ.

Für Pächter Michael Meyer hat an diesem Standort nach wie vor die Ausweitung der Kinokapazität Priorität: „Ich würde hier gerne einen oder mehrere Säle zusätzlich bespielen“, sagt der auch in Bochum (Metropolis, Casablanca), Dorsten (Central) und im Berger Feld (Apollo Cinemas) präsente Kinobetreiber.

Modernisierung

Viel Geld hat Kinobetreiber Michael Meyer in der Schauburg für die Modernisierung in die Hand genommen. Unter anderem für die Kompletterneuerung des Lux-Saals (mit 3D), eine neue Schauburg-Leinwand, neue Sitze fürs Studio sowie die Sanierung der Toiletten.