Gelsenkirchen. Wie steht es doch geschrieben: „Und der Himmel verdunkelte sich...“ Ironischerweise geschah dies am Freitagabend im Amphitheater genau nach dem Auftritt des „Junger Chors Beckhausen“.
Dieser trat im Vorprogramm zu der von der Filmstiftung NRW präsentierten Filmvorführung von „Die Päpstin“ auf. Rund 2000 Besucher waren gekommen und ließen sich von der positiven Gospel-Energie anstecken. Mit Hits wie „Born again“, „Celebrate“ oder „Joyful joyful“ brachten sie die Zuscherschar zum Mitsingen, -klatschen und -tanzen. Denn auch wenn der Ton zu Beginn etwas schlecht war, swingten doch alle fröhlich mit.
Als das Problem nach der Pause behoben werden konnte, performte der Chor voller Elan unter anderem zu dem Titel „This Train“.
„Der Gospel-Chor ist wirklich super“, sagte Pia Kleine-Bußmann. Er erinnerte die 17-Jährige an den Chor der High-School, die sie während ihres Auslandsjahrs in den USA besucht hatte.
Passend zum Feierabend hatten es sich die Besucher ganz entspannt auf den Treppen des Amphitheaters gemütlich gemacht. Mit dabei: Picknick-Korb, Decke, Kühltasche, Knabberzeugs - und Regenschirme. Und das in weiser Voraussicht.
„Oh happy day“ wandelte sich zum Ende des Konzertes zu einem „oh dark day“. Im starken Kontrast zu den bunten Tüchern, die die Sängerinnen und Sänger trugen, zog eine schwarze Wolke auf. Noch während der Zugaben fielen die ersten Regentropfen, unzählige bunte Schirme bestimmten nun das Bild im Amphitheater. Doch noch ließ sich das Unheil abwenden und der Regen hörte wieder auf.
Noch im Trockenen konnte der Gospelchor und der Solist David Thomas, der mit einer grandiosen Stimme die perfekte Ergänzung zu dem Chor darstellte, das Konzert beenden.
Da die schwarze Wolke jedoch immer näher rückte, ergriffen einige Gäste bereits vor dem Filmanfang die Flucht.
Die friedliche Atmosphäre wandelte sich langsam in eine Aufbruchsstimmung. Doch hier und da hörte man noch die zuversichtlichen Worte „Ach, das zieht vorbei“.
Vor allem da „Die Päpstin“ die einzige Open-Air-Kinoveranstaltung in diesem Jahr darstellte, blieben viele Gäste. „Es ist eine tolle Sache in dieser Atmosphäre sowas zu veranstalten. Schade, dass es dieses Jahr nicht mehrere Kino-Veranstaltungen sind“, sagte Raymond Schiebener, der mit seiner Frau gekommen war.
„Ein Kleinod in Gelsenkirchen“, nannte Besucherin Friederike Mühlfeit das Theater am Kanal, „schade, dass es nicht öfter genutzt wird.“
Trotz des Unwetters wurde der deutsche Historienfilm „Die Päpstin“ schließlich gezeigt. „Erst haben wir die Vorführung abgebrochen“, so Organisatorin Birgit Lösche (Stadt), „doch rund 300 Leute sind geblieben, die wollten den Film sehen.“ Ab 22.30 Uhr kam die Stadt dem Wunsch nach. Das Publikum war begeistert.