Gelsenkirchen. .
Die Kulturhauptstadt trägt Früchte: Kinder und Jugendliche aus Gelsenkirchen und dem ungarischen Pécs haben sich beim Kunst-Jugendcamp „virtualheart“ nicht nur gegenseitig kennen gelernt, sondern entdecken auch die Lebenswelt in einer jeweils fremden Stadt.
Am Sonntag war „Halbzeit“ bei dem 2010-Twins-Projekt. Die künstlerischen Ergebnisse des ersten Teils, der von der Arbeiterwohlfahrt organisiert wurde, präsentierte die Gruppe vor ihrer Reise nach Pécs im stadt.bau.raum an der Boniverstraße.
20 junge Ungarn und ebenso viele Kinder und Jugendlichen aus Gelsenkirchen haben in 10 Tagen ein beachtliches Programm aus Musik, Tanz und Kunst auf die Beine gestellt. Im Mittelpunkt steht bei „virtualheart“ die Erforschung der eigenen und der fremden Lebenswelt. Nicht umsonst lautet das Motto des Projekts „Unser Herz schlägt hier!“.
In Workshops, geleitet von Künstlern aus der Region, näherte sich die Gruppe verschiedenen Themen. Claudia Lüke, künstlerische Leiterin des Projekts, gestaltete beispielsweise mit den Jugendlichen riesige Fahnen mit Motiven aus dem Ruhrgebiet. „Futter“ holten sich die Nachwuchskünstler vorher bei Besuchen des Gasometers in Oberhausen, des Musiktheaters, der Schalke-Arena oder der Himmelstreppe in Ückendorf. Musiker und Komponist Mario Stork schrieb mit den ungarischen Gästen jeweils ein Lied über Gelsenkirchen und Pécs. Die Jugendlichen brachten in beiden Hymnen die Gefühle, die sie mit den beiden Städten verbinden, zum Ausdruck. Fazit: Gelsenkirchen klingt ruhiger und geordneter als Pécs, aber auch weniger lebendig. „Bei allen Unterschieden ist aber zu beobachten, dass das Lebensgefühl der Jugendlichen ganz ähnlich ist“, so Choreograph Rolf Gildenast, der mit den Mädchen und Jungen unter anderem einen Tanz zu Wolfgang Petrys Kultschlager „Ruhrgebiet“ einstudierte.
Bernd Zenker-Broekmann, Vorsitzender des Awo-Kreisverbandes Gelsenkirchen, freute sich über die Ergebnisse: „Das Projekt ist ein gutes Beispiel dafür, dass Kultur für alle Menschen zugänglich ist.“ Die Awo hat in Gelsenkirchen die Organisation, u.a. Verpflegung und Unterbringung auf dem Ziegenmichelhof, übernommen. Heute treffen die Jugendlichen in Ungarn ein und untersuchen den Herzschlag von Pécs. untersucht.