Gelsenkirchen/Berlin. .
Und wieder eine Hitze-Panne bei der Bahn. Auf der Rückreise von einer Klassenfahrt nach Berlin kollabierte eine Schülerin in einem überfüllten ICE. Die Klimaanlagen waren offenbar in mehreren Zügen defekt.
Gefangen in der Hitzefalle ICE. So fühlten sich 45 Jugendliche und vier Lehrkräfte des Ricarda-Huch-Gymnasiums bei ihrer Rückfahrt aus Berlin, wo die 10c und 10a auf Klassenfahrt waren. Reservierte Plätze im IC 142, Abfahrt 14.37 Uhr, hatte die Gruppe Montag zunächst. Der Zug fuhr verspätet ab, weil in Wagen 6 (dem der Schüler) die Klimaanlage nicht ging. Eine Belüftung, so Klassenlehrer Andreas Hüwe, „war nicht möglich“. In Spandau hielt der Zugführer, um die Türen zu öffnen. Was bei der Montagshitze wirkungslos blieb. Wenig später kam die Durchsage, in sechs Waggons sei die Kühlung ausgefallen, der Zug könne nicht weiter fahren. Hüwe lobt die Entscheidung des Zugführers, findet aber „unverantwortlich, dass ein derartiger Zug eingesetzt wurde“.
Es kam schlimmer: Gut eine Stunde später kommt die Gruppe – teils dicht gedrängt und stehend – im ICE 846 unter. „Es war schon sehr warm“, so der Lehrer, bald wurde die Situation unerträglich. Eine Schülerin brach zusammen. Weil Hüwe nicht das Zugpersonal erreichen konnte, alarmierte er über 112 die Rettungskräfte in Stendal. Dort hielt der Zug tatsächlich außerplanmäßig. Bundespolizei und Sanitäter waren anwesend. Ein Fahrgast habe eine Infusion bekommen, Reisende riefen nach Wasser. Auch hier glaubt der Lehrer, dass die Klimaanlage defekt war. Die Heimfahrt traten die Gelsenkirchener schließlich mit einem Ersatzzug an, nachdem eine hyperventilierende Schülerin behandelt worden war. Wieder, so Hüwe, ging in einem Wagen die Klimaanlage nicht. Allerdings gab es genug Platz und auch kostenlose Getränke. Eine Mutter, die ihr Kind endlich um 22 Uhr in Empfang nehmen konnte, war geschockt. „Meine Tochter hatte vor Trockenheit die Lippen blutig“. Vom Sportfest am Dienstag wurden die Gymnasiasten übrigens befreit.