Wie bunte, pelzige kleine Männchen sehen die Plastiken von Sun Rae Kim aus wenigen Metern Entfernung aus. Mit jedem Schritt, den der Betrachter auf die kleine Gruppe von „Personen“ zu macht, wird deutlicher, dass die Oberfläche alles andere als flauschig, sondern - ganz im Gegenteil - scharfkantig und stachelig ist. Die in Korea geborene Künstlerin hat für ihre Arbeit „Ninas Friends“ Pappmaschee geduldig mit tausenden kurz zugeschnittenen Strohhalm-Schnippseln beklebt - ganzflächig, Halm an Halm.

Sun Rae Kim gehört zu den sechs Künstlern, die ab dem heutigen Freitag in der alten Villa des Kunstmuseums in Buer auf 300 Quadratmetern ausstellen. „Raum + Objekt“ heißt die Reihe, der achte Teil wurde „so sind wir...“ getauft. „,Raum + Objekt’ ist eine lockere Serie, die 1998 begonnen wurde“, sagt Ulrich Daduna, Vorsitzender des Kunstvereins Gelsenkirchen, der zu der Ausstellung einlädt. Bislang hätten 40 Künstler aus der Region ausgestellt, diesmal kämen sie „vorwiegend aus anderen Bundesländern“. Zumeist gehe es in der Serie um Objektkunst und Installationen, um Plastiken und Skulpturen, so die Museumsdirektorin Leane Schäfer.

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Sina Heffner hat sich bei ihren Arbeiten stark mit Tieren beschäftigt, deren Formen verfremdet, mit Papier, Klebeband und Latex gearbeitet. Aber auch Holzstrukturen, wie der am Boden liegende Elefant, zeichnen sie aus. Auch Benedikt Birckenbach arbeitet mit Holz. Seine stets glockenförmigen Skulpturen erinnern an Fingerhüte, seine „Drainrohre“ an eine mannshoch zusammengerollte Schlange. Hyun-Mee Ahn, die zweite Koreanerin, will mit ihren Holzkonstruktionen eine Landschaft darstellen. Ihre mit schwarzem und blauem Lack bemalten Lochkarten erinnern an nächtliche Hafen. Jochen Mura, der im Dachgeschoss ausstellt, hat aus Acylglas, Gitter und Holz Formspielereien geschaffen und Lichtsysteme in ihnen installiert. Fotos von „ewigen“ Rohbauten komplettieren seine Arbeit.