2008: Die UN zeichnen Gelsenkirchen als Stadt der UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ aus.
1. Juli 2010: Die UN zeichnen Gelsenkirchen als Stadt der UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ aus.
Das ist keine Neuverfilmung der US-Komödie „Und täglich grüßt das Murmeltier“. Sondern: Eine Bestätigung für die Stadt, dass sie in diesem Bereich Großes und vor allem Nachhaltiges leistet.
„Dass Gelsenkirchen erneut die Auszeichnung als UN-Dekadenstadt erhält, macht mich schon stolz“, sagte Oberbürgermeister Frank Baranowski am Donnerstag bei der Preisverleihung im Wissenschaftspark. Und das zu Recht, wie Prof. Gerhard de Haan, der Vorsitzende des Nationalkomitees der UN-Dekadenstädte, deutlich machte: „Gelsenkirchen ist nach wie vor die einzige Stadt im Ruhrgebiet, die sich zu diesem Kreis zählen darf.“
Bundesweit wurde diese Ehre bisher nur elf Kommunen zuteil. Bei der ersten Verleihung dieses Qualitätssiegels vor zwei Jahren hatten die Vereinten Nationen die „sehr, sehr beeindruckende Arbeit“ der Stadt gewürdigt und Beispiele wie „Regenwasser auf neuen Wegen“, die Agenda-21-Kindergärten, die Kreativ-Werkstatt und die Schülerfirma Mehrwert angeführt.
Gestern wurden unter anderem Projekte wie die Färbergärten, das Umweltdiplom oder die Bildungsoffensive Hassel genannt. Gerhard de Haan hob jedoch vor allem den in Gelsenkirchen praktizierten Kooperationsgedanken hervor: „Solchen Netzwerken gehört die Zukunft.“
Frank Baranowski versäumte es nicht, auf die Wurzeln des Erfolgs hinzuweisen. So habe der Rat bereits 1997 den Agenda-21-Projekt einstimmig angestoßen. Zurzeit liefen über 60 unterschiedliche Projekte; Bürgerinnen und Bürger engagierten sich in 15 Arbeitskreisen für eine nachhaltige Entwicklung ihrer Heimat.
Dieses breite Engagement beginne sich auszuzahlen, so Oberbürgermeister Baranowski: „Die Bildungsarbeit ist eine der Säulen, auf denen wir die Zukunft unserer Stadt bauen.“ Bildung für nachhaltige Entwicklung sei deshalb kein Luxus, sondern vielmehr eine Pflichtaufgabe.
Zum Ende der Feierstunde grüßte im Wissenschaftspark noch einmal das Murmeltier: Wie 2008 erhielt Gelsenkirchen eine UN-Dekadenstadt-Fahne. Womit nun auch das Nord-Süd-Gefälle in der Stadt - zumindest in diesem Punkt - der Vergangenheit angehört: „Die andere Fahne ist im Rathaus, diese hänge ich in der Flora auf“, kündigte Bildungsdezernent Manfred Beck an.