Gelsenkirchen.

Zu Beginn der letzten Kulturausschuss-Sitzung vor der Sommerpause formulierte Kulturdezernent Manfred Beck noch einmal den Auftrag an die Verwaltung:

Vor dem Hintergrund der Haushaltssicherung ging es darum, auf dem Wege der Einsparung im Austausch mit der Bezirksregierung Münster Freiräume zu schaffen.

Die neuen Öffnungszeiten für die Stadtbibliothek – zu diesem Tagesordnungspunkt gab es die einzige Vorlage – seien natürlich spürbar, aber „wir können keine Speckfalten am Verwaltungsbauch mehr entfernen, es geht ans Eingemachte. In 25 Jahren Haushaltskonsolidierung ist der Verwaltungsspeck aufgezehrt.“ Immerhin sei die dezentrale Struktur erhalten geblieben, dank zweier Sponsoren komme auch ein neuer Bücherbus, die Versorgung von Grundschulen oder Senioren sei gewährleistet. Und: nur eine Stelle sei eingespart worden.

Wie Beck, so wies auch Bibliotheksleiter Friedhelm Overkämping darauf hin, dass die Stadtbibliothek bei den Öffnungszeiten noch immer weit oberhalb des Landesdurschnittes liege und bei den Wochen- und Jahresöffnungszeiten auf Platz 2 vergleichbarer Städte. „Wir haben die Nutzungszeiten gewissenhaft auf Schwachzeiten überprüft“, sagte Overkämping. Die stärkste Nutzungsfrequenz liegt zwischen 11 bis 18 Uhr; auf die „Streichstunde“ (19-20 Uhr) entfallen magere 6 %.

Dann ging alles ganz schnell. Zwar waren Linke (Reinhold Adam) und AUF Gelsenkirchen (Christoph Wilhelm: „Hier wird keine Rücksicht auf Kinder genommen“) dagegen. Doch für die FDP nannte Anna-Helene Schürmann die Kürzungsvorschläge moderat. Albert Ude (SPD) konzidierte der Verwaltung „verantwortungsvolle Überlegungen“ bei den Änderungen und sah „ uns da in der Verantwortung“. Klaus Hermandung formulierte mit schließlich mit ähnlichen Worten die Zustimmung der CDU.