Gelsenkirchen.

Die Seilfähre ist hart umkämpft. Vier, fünf, sechs Passagiere knubbeln sich auf der Plattform. Geschiebe, Gerangel. Einer geht über Bord – und begleitet den Absturz mit Geschrei. Frust? Keineswegs. Eher Badespaß.

Das Wasser ist flach. Die Temperatur, nun ja, durchaus noch nicht im Karibik-Bereich, aber dafür erfrischend an richtig drückend heißen Tagen. Einer der ersten hat Gelsenkirchen Montag erreicht. Und die Plansch-Becken gefüllt.

Feuchtgebiet Nordsternpark. Aus allen Ecken ziehen vor allem Mütter mit kleinen Kindern heran: mit Badehandtüchern und Proviant, Schirmchen und Limo, Decke, Ball und, ganz wichtig, Wasserspielzeug. Es riecht ein wenig nach Strandleben. Wohl wegen der vielen Sonnencreme, die vorsorglich auf Kinderschultern, in Kindergesichter geschmiert wird.

Ganz entspannt verfolgt Silke Domke das Geschehen. Am Wasserspielplatz nimmt sie ein kleines Sonnenbad und liest eine Illustrierte. Im Wasser sorgen ihr Sohn Marlon (7), sein Freund Dustin (8) und Lukas (6), sozusagen eine neue Pool-Bekanntschaft, für Wellenschlag. In Ückendorf leben Marlon und seine Mama. Mit dem Bus sind sie zum Park gekommen. „Ein bis zweimal die Woche sind wir schon hier“, sagt sie. Lukas ist mit seiner Schwester Alicia und Papa Thorsten Gritzan da. „Direkt nach der Arbeit“ hat er sich mit beiden aufs Rad gesetzt. Zuhause, sagt er, „haben wir auch ein Planschbecken. Aber hier macht es einfach mehr Spaß.“

Aufziehen, abdrücken, nass machen: Tim (4) zeichnet mit seiner Wasserspritz-Pumpe perlende Bögen in die Luft, Mama Dagmar (32) verfolgt’s sommerlich gelassen am Beckenrand. Ein Stück weiter sitzt Sandra Zink. Eigentlich, erzählt sie, war Radfahren angesagt. Sohn Connor hat Sonntag zum 7. Geburtstag ein neues Bike gekriegt. Doch dann wurde die Runde doch buchstäblich zur Spritztour.

Rundumversorgung ist bei Marion Schäfers, Jennifer Klosek und ihrer Rasselbande angesagt. Die gehört eigentlich zu einem Kinderkochkurs. Doch dem hat Schäfers hitzefrei verordnet und dafür den Bollerwagen gepackt – mit allem was es so braucht für einen netten Beach-Tag: Sandspielzeug, Sonnen-Schirm, Sitzunterlagen, Spritzen. Timo, Fiona, Cedric, Kevin & Co. leisten sich auch bereits eine muntere Wasserschlacht an den Felsenbecken. Zwischendurch gibt’s Obst und Brote. Pizza hätte Montag auf dem Kochplan gestanden. Aber die vermisst jetzt keiner.