Gelsenkirchen/Marl. .
Der Fall der seit dem 2. Juni vermissten Bueranerin Annette Lindemann wird immer mysteriöser. Am Freitag wurde das ausgebrannte Wrack ihres Autos in einem Marler Wald gefunden. Wie es dorthin kam und was passierte, ist völlig unklar.
Der Fall der seit dem 2. Juni vermissten 44-jährigen Annette Lindemann wird immer mysteriöser, nachdem am Freitag ihr Wagen ausgebrannt in einem Waldstück in Marl-Sinsen aufgefunden wurde.
Auch am Montag suchte ein großes Polizeiaufgebot in dem Wald großräumig nach Spuren. Auch Leichen-Spürhunde wurden wieder eingesetzt. Drei Wochen nach dem Verschwinden der vierfachen Mutter tauchte ihr Wagen, ein schwarzer Mercedes-Van mit dem Kennzeichen GE -AL 2701, plötzlich in einem abgelegenen Waldstück zwischen Marl und Haltern auf - ausgebrannt. Natürlich lässt das Spekulationen und Mutmaßungen sprießen. Wenn es von der 44-Jährigen seit Wochen kein Lebenszeichen gibt: Wie kam der Wagen dann in den Wald? Natürlich wächst die Wahrscheinlichkeit, dass die 44-Jährige Opfer eines Gewaltverbrechens wurde. Der Essener Polizeisprecher Ulrich Faßbender betont aber für die Arbeit der eingesetzten 20-köpfigen Mordkommission: „Wir ermitteln weiter in alle Richtungen.“
Dazu gehört aktuell herauszufinden, wann der Wagen in dem Wald abgestellt wurde: vergangenen Freitag oder Tage davor? Er stand nicht auf einem Parkplatz, aber war allem Anschein nach auch nicht gezielt unauffindbar versteckt. Auch ob der Wagen angezündet wurde oder durch einen technischen Defekt in Brand geriet, ist noch unklar. Wurde der Wagen abgefackelt, um mögliche Spuren zu vernichten? Einen Tag brauchte die Polizei allein, um zweifelsfrei zu klären, dass es der Wagen der Vermissten ist, mit dem sie am Tag vor Fronleichnam morgens losgefahren war.
Die Polizisten-Ehefrau, die selbst bis zur Geburt ihres ersten Kindes vor gut zwölf Jahren Polizeibeamtin war, soll an dem Nachmittag ihres Verschwindens noch eine SMS geschickt haben, laut der ihr Einkauf im Essener Einkaufszentrum Limbecker Platz länger dauern würde. Danach soll das Handy abgestellt worden sein.
„Das sind Fragen der aktuellen Ermittlungen. Aber natürlich wird der Handy-Verkehr überprüft“, sagt Faßbender zu der Frage nach der SMS. Er will nicht eine Spekulation durch eine andere ersetzen. Und selbst wenn es denn die SMS gibt, ist damit nicht geklärt, wer sie wirklich geschrieben hat.
Auf geringe Resonanz bei Zeugen ist bislang die Veröffentlichung des Bildes von Annette Lindemann, der blond gelockten, stabilen, 165 cm großen und 80 kg schweren Frau, gestoßen. Offenbar wurde die Bueranerin nirgendwo gesehen. Ihr Bruder wird in Zeitungsberichten mit den Worten zitiert, dass seine Schwester niemals einfach verschwinden und ihre vier Kinder alleine lassen würde. Fünf Tage nach ihrem Verschwinden hatte ihr Ehemann offiziell die Vermisstenanzeige gestellt. Er hat seitdem dienstfrei und kümmert sich um die vier Kinder im Alter von fünf bis zwölf Jahren.