Die Masterflex AG konzentriert sich weiter auf ihr Kerngeschäft. Die Gelsenkirchener Hightech-Schlauchspezialisten haben ihre Tochtergesellschaft Angiokard Medizintechnik GmbH & Co. KG verkauft.
Der Abschluss hat positive Folgen für die Finanzen der Erler. Insgesamt hat die Masterflex AG dadurch ihren Spielraum erweitert, glaubt der Vorstandsvorsitzende Andreas Bastin. „Wir können uns nach dem Verkauf der Angiokard wieder mehr auf den operativen und strategischen Ausbau unseres Kerngeschäftes konzentrieren.” Durch den zusätzlichen Liquiditätszufluss sinkt die Konzernnettoverschuldung des Unternehmens auf 47,2 Mio. Euro. Die Masterflex AG hat damit ihre Verschuldung innerhalb eines Jahres bereits um 10,8 Mio Euro abgebaut. Das entspreche knapp 20 %, so das Unternehmen. Die Transaktion wird bis Ende 2009 abgeschlossen. Die Kartellbehörden müssen noch zustimmen.
Klares Kostenmanagement dient der Entschuldung
Die konsequente Trennung von Randaktivitäten „ohne Synergien zum Kerngeschäft und das stringente Kostenmanagement innerhalb des Konzerns” hätten wichtige Beiträge zur Entschuldung geleistet. Angiokard mit Sitz in Friedeberg ist auf Medizintechnik wie OP-Sets, Chirurgie-Zubehör und Kardiologie- und Radiologie-Technik spezialisiert. Die Firma gehörte seit 2000 zum Masterflex-Konzern. 2008 wurden 14,9 Mio Euro Umsatz erzeilt. Mit dem Verkauf setzen die Gelsenkirchener ihre Fokussierung auf das profitable Kerngeschäftsfeld High-Tech-Schlauchsysteme fort. Dazu sei die konsequente Reduzierung der hohen Verschuldung der Vergangenheit eine wichtige Voraussetzung und eng mit den Finanzierungspartnern abgestimmt.
Der weitere Maßnahmenplan zur strategischen Neuausrichtung von Masterflex sieht die Prüfung des Verkaufs weiterer Randaktivitäten vor. Bei der Umsetzung rechnet der Firmen-Vorstand derzeit mit einem Zeitfenster von bis zu zwei Jahren. „Unser Ziel ist die internationale Führung in unseren definierten Spezialmärkten. Dazu beabsichtigen wir zum einen, unsere starke Innovationskraft mit neuartigen Produkten weiter auszubauen. Im Fokus stehen dabei neue Materialien und neue Anwendungen. 2010 werden wir rund ein Dutzend Produktneuheiten in den Markt einführen. Zum anderen forcieren wir unsere Internationalisierung weiter, um die vielen 'weißen Flecken' auf der Landkarte zu erschließen”, erläutert Bastin die Strategie.
Die im Frühjahr 2009 gestartete Erschließung des skandinavischen Marktes und die weiterhin sehr erfreuliche Entwicklung in den USA unterstreichen laut Vorstandschef Andreas Bastin „unser länderübergreifendes Wachstumspotenzial sowie die Richtigkeit der eingeleiteten Maßnahmen”.
Im letzten Jahr verbuchte Masterflex Umsatzeinbußen von knapp 20 % von 45,6 auf 36,6 Mio Euro. Die vereinbarte Verlängerung des Kreditpakets mit den Banken bis 2010 hat der Aktiengesellschaft Zeit für die Restrukturierung gegeben.