Gelsenkirchen. .
Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Untreue gegen den Schalker Arena-Manager. Im Zusammenhang mit einem Klitschko-Kampf soll er Leistungen einer Veranstaltungsagentur abgerechnet haben, die wohl gar nicht erbracht wurden.
Tiefschlag gegen den Schalker Arena-Manager oder gezielter Treffer? Ein Jahr nach dem letzten Gongschlag im Boxkampf von Wladimir Klitschko gegen Ruslan Chagaev in der Veltins-Arena steht der Geschäftsführer der Arena-Betreibergesellschaft nach einer anonymen Anzeige wegen Untreue im Visier der Staatsanwaltschaft.
Der Essener Pressestaatsanwalt Willi Kassenböhmer bestätigt, dass eine anonyme Anzeige vorliegt. Danach soll der Manager Leistungen einer Veranstaltungsagentur abgerechnet haben, die nicht erbracht worden sein sollen. Die Angaben seien „nicht von der Hand zu weisen, dass sie der Staatsanwaltschaft „ausreichend“ erschienen, Ermittlungen aufzunehmen.
88.000 Euro
Nach einem Bericht der Bild-Zeitung soll es sich bei dem Untreue-Vorwurf um Zahlungen von 88.000 Euro an eine Veranstaltungsagentur handeln, angeblich „für die Beratung und Vermittlung des Rahmenprogramms“ zu dem Boxkampf. Dafür seien aber die Klitschko-Firma KMG sowie TV-Partner RTL zuständig. Laut Bild-Zeitung geht der Arena-Chef „locker“ mit der Anzeige um und wird mit den Worten zitiert: „Ich habe alles im Sinne des Vereins erledigt und mit dem damaligen Vorstand abgeklärt“. Bei Schalke 04 will man die laufenden Ermittlungen nicht kommentieren. Die Belege seien von einem Wirtschaftsprüfer geprüft und man habe der Staatsanwaltschaft die Unterlagen zur Verfügung gestellt.
Der Arena-Manager hat seit drei Jahren das Sagen in der Arena und sie mit Konzerten und TV-Events wie Stefan Raabs Stock Car Rennen aus den roten Zahlen geholt. Allein 2009 kamen 400 000 Zuschauer jenseits der Schalker-Fußball-Spiele in die überdachte Arena.