„Geschäfte mit der Armut“ unter diesem Titel läuft vom 21. bis 25. Juni bundesweit eine große Aktionswoche der Verbraucherverbände und Verbraucherschutzzentralen, in der es um umfassende Aufklärung rund um dubiose Kreditvermittler und Schuldenregulierer geht.
Die würden sich nur selbst die Taschen füllen, ihrem verzweifelten, hilfesuchenden Gegenüber das letze Geld aus der Tasche ziehen bevor sie ihn dann im Regen stehen lassen, so die Verbraucherschützer.
Diese Erfahrungen haben auch die beiden Mitarbeiter der Gelsenkirchener Verbraucherzentrale Sirus Pezeschgi und Astrid Simon als Folge ihrer zahllosen Beratungsgespräche mit Schuldnern gemacht, die bei ihnen um Hilfe, Rat und Tat gesucht haben.
Kreditvermittler werben mit problemloser Kreditvergabe, selbst bei angespannten Finanzen - und bringen klamme Schuldner damit erst recht in prekäre Lagen, warnen die beiden Experten. Wer auf solche faulen Versprechungen, für die sogar im Fernsehen und im Internet geworben wird, reinfällt - werde schnell, ab zu spät, merken, dass er Opfer teuren Nepps geworden sei.
Kreditvermittler vergeben selbst keine Darlehen, sondern reichen Anfragen an Banken weiter. Ihre Tätigkeit verteuert nur den Kredit, so er überhaupt gewährt werde, denn darüber entscheiden alleine die Banken. Der Vermittler kassiert zuvor aber seine Gebühren und treibe die Betroffenen häufig bis vor die Gerichte.
Zur Vorsicht geraten wird aber auch vor angeblich für diese Darlehen notwendigen Absicherungen in Form von neu abzuschließenden Lebensversicherungen oder ähnlichem. Damit verdiene sich der Kreditvermittler nur zusätzliche Provisionen. Nachdrücklich gewarnt wird aber ebenfalls vor den sogenannten Schuldenregulierern. Ein entscheidendes Merkmal, ob der Regulierer seriös ist oder nicht, sei die ausführliche Beratung gleich am Anfang. Dabei muss es um eine persönliche und auf den Einzelfall zugeschnittene und fundierte Beratung gehen, die zeitintensiv sei.
Gelsenkirchen sei in einer besonders guten Situation gerade was diese Schuldenberatungen und -regulierungen angeht, denn personell seien die zuständige Gafög, die Diakonie und die Verbraucherberatung so gut ausgestattet, dass niemand lange auf seinen Termin warten müsse. In anderen Städten könnten schon ein bis zwei Jahre ins Land streichen, bis der Betroffene einen Beratungstermin bekämen.