Gelsenkirchen.

Okay, die Tiere kann man auch virtuell nicht streicheln. Ansonsten ist die Zoom Erlebniswelt noch ein Stück interaktiver geworden. Ab sofort können Besucher des Zoos mit dem iPhone oder iPad interaktiv durch die Tierwelten streifen.

Schlanke 10 MB ist das kleine Zusatzprogramm – zu Neudeutsch „App“ – groß, dass man sich in Sekundenschnelle gratis auf das Mobiltelefon herunterladen kann. Einmal installiert lässt sich mittels GPS-Ortung durch die Erlebniswelten navigieren. Auf vier Meter genau wandert der rote Punkt, der den Besucher anzeigt, die Wege entlang. An einem Gehege angekommen, ruft man mit einfachem Fingerdruck Informationen zu den pelzigen Bewohnern ab: Texte, Fotos, Videos.

„Die Texte sind umfangreicher als auf den Tafeln neben den Gehegen“, erläutert Sabine Haas, Pressesprecherin der Zoom Erlebniswelt. „Außerdem haben wir die Erfahrungen gemacht, dass die Besucher gerne Informationen von den Pflegern haben wollen: Wo die Tiere herkommen, wie alt sie sind und wie sie heißen. Deshalb die Filme, in denen die Pfleger zu Wort kommen.“

Acht Filme stehen derzeit im Angebot, z.B. über Nilpferde und Erdmännchen. „Über kurz oder lang werden aber noch mehr Videos produziert“, stellt Sabine Haas in Aussicht. Ob alle rund 100 Tierarten berücksichtigt werden, steht noch nicht fest.

Außerdem arbeiten die Urheber von Zoom Erlebniswelt und Gelsen-Net an weiteren interaktiven Features. „Vorstellbar ist zum Beispiel, dass Besucher selbst gemachte Fotos und Videos einbinden können“, kündigt Thomas Dettenberg, Geschäftsführer bei Gelsen-Net. an.

Neben dem virtuellen Rundgang stehen auch noch weitere Informationen Rund um die Zoom Erlebniswelt im App zur Verfügung. Der Nutzer findet aktuelle Nachrichten (Stichwort: Tiergeburten etc.), Anfahrtsskizzen, Öffnungszeiten und Eintrittspreise sowie Informationen zur Gastronomie und Kontaktadressen.

Mit dem iPhone App ist die Zoom Erlebniswelt der erste Zoo in Deutschland, der diesen Service anbietet. „Nach unseren Recherchen gibt es selbst europaweit keinen zweiten Zoo mit diesem Angebot“, so Dettenberg. „Lediglich in den USA haben wir einige Apps gefunden.“

Gute drei Monate haben die Entwickler an dem Programm gearbeitet. Dazu wurden alle Besucherwege mit einem GPS-Gerät eingemessen. „Das war notwendig, da es sich bei der Rundgangsskizze nicht um eine maßstabsgetreue Karte handelt“, erläutert Thomas Dettenberg.

Derzeit steht das App nur iPhone-Nutzern zur Verfügung. „Beim iPad erwarten wir täglich die Zertifizierung von Apple“, so Dettenberg. Ebenfalls sei angedacht, das Programm auch für Plattformen anderer Smartphone-Anbieter zu programmieren. „Da allerdings jeder andere Systeme verwendet, wäre das im Moment noch sehr aufwendig und damit wenig wirtschaftlich“, sagt André Dreiskämper, Projektleiter für neue Medien bei Gelsen-Net.