Gelsenkirchen.
Die Stadt Gelsenkirchen zieht eine positive Zwischenbilanz ihrer Aktivitäten zur Kulturhauptstadt . Büro-Leiter Dr. Volker Bandelow hat den Eindruck, dass alle Open-Air-Veranstaltungen durchweg sehr gut angenommen worden sind.
Zeit, das „Bergfest“ zu feiern, hat niemand im Kulturhauptstadtbüro an der Horster Straße. Viel zu viel (u.a. Still-Leben Ruhrschnellweg, Renaissance-Festival, Märchenerzählfestival) steht noch aus. Eine kleine Zwischenbilanz der bisherigen Gelsenkirchener 2010-Veranstaltungen lässt sich aber allemal ziehen. Und diese Bilanz fällt für Büro-Leiter Dr. Volker Bandelow positiv aus. „Ich habe den Eindruck, dass alle Open-Air-Veranstaltungen durchweg sehr gut angenommen worden sind. Unsere Konzeptionen sind aufgegangen.“
Stichwort Schachtzeichen: „Da fehlten dem einen oder anderen sicher die ganz großen Bilder; aber es ging uns weniger darum, diese Bilder zu schaffen. In erster Linie wollten wir die Aufmerksamkeit auf die Stadtorte lenken.“ Was dann aber viele Standortpaten – die Bergmannsglücker Vereine zum Beispiel, die Teams von Hugo, Alma, Consol oder die SG Eintracht – an fantasievollen Programmen für die Bewohner entwickelt hätten, das sei schlicht großartig gewesen. Dass sich so viele auf so „poetische Weise mit dem Thema auseinandersetzten“, sei nicht zu erwarten gewesen.
Ein überragender Erfolg war für Bandelow auch der Day of Song. Gerade bei den Chören habe der Kulturhauptstadtgedanke ausgesprochen gut funktioniert. Besonders angetan zeigt sich Volker Bandelow von vom Kulturkanal; bestätigt sieht er sich durch die Begeisterung der singenden Menschen, die von den Kanal-Anrainerstädten gen Gelsenkirchen schipperten. Bandelows eigene Begeisterung ist spürbar, wenn er von MiR-Chefdirigent Rasmus Baumann spricht, der mit seinem herrlichen Orchester-Karaoke-Projekt „großen Anteil daran gehabt hat, dass der Funke überspringt“. Mit dem gigantischen Abschluss-Chor-Fest in der Veltins-Arena schließlich habe sich „Gelsenkirchen international als Stadt und als Veranstaltungsort präsentiert.“
Wie der Leiter des Kulturhauptstadtbüros, so ist auch sein Stellvertreter Theodor Wagner „hochzufrieden“ mit dem bisherigen Verlauf. Die Überlegungen, zum Beispiel in der Local-Heroes-Woche „niederschwellig“ (Bandelow) zu fahren, unterschiedliche Segmente wie Sportvereine, Migrantenverbände, Kinder, Senioren oder gar Wirtschaftsmanager („Bosse für Lehrer“) einzubinden, seien ebenfalls voll aufgegangen.
„Wir haben“, sagt Theodor Wagner, extra kein ,Feuerwerk’ gezündet, sondern bewusst etwas Neues versucht. Und jetzt müssen wir sehen, welche Erkenntnisse man daraus gewinnen kann.“ Denn im Laufe der Woche habe es eine ganze Reihe von „Orten, Typen und Ereignissen gegeben, die es wert sind, im Kopf behalten zu werden.“
Als einen Höhepunkt sieht Wagner das Straßenbahnprojekt „Kultur in Fahrt“, dessen Startschwierigkeiten (wie berichteten) prompt behoben wurde und das sich in der Folge als Renner erwies. „Viele Künstler waren anfangs noch ausgesprochen skeptisch, unter so unkalkulierbaren Bedingungen auftreten zu sollen – doch nach kurzer Zeit waren sie regelrecht dankbar. Sie alle haben die Chance glänzend genutzt.“ Eines ist für ihn sicher: „Wenn nun weiter über das Erlebte diskutiert wird, dann ist schon erreicht, was die Local-Heroes-Woche bewirken sollte.“